Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Europäisches Parlament stimmt überwältigend gegen Aufweichung der EU-Naturschutzgesetze

WWF Presseaussendung
Brüssel/Wien, 2. Februar 2016 – Das Europäische Parlament hat heute Mittag mit überwältigender Mehrheit gegen eine Revision und damit gegen eine Aufweichung der Vogelschutz- als auch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gestimmt. Der WWF begrüßt das Ergebnis und ruft nun die Europäische Kommission auf der Entscheidung des EU-Parlaments im Frühjahr 2016 zu folgen. Der WWF Österreich fordert außerdem Umweltminister Andrä Rupprechter nach diesem eindeutigen Ergebnis auf sich öffentlich gegen eine Revision der beiden wichtigen Naturschutzrichtlinien auszusprechen. “Der Umweltminister hat die Stimme im EU-Rat und kann das Ergebnis entscheidend mit beeinflussen”, so WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler
Das EU-Parlament bekennt sich damit fast einstimmig zur Europäischen Strategie zur Erhaltung der Biodiversität in Europa. Die Parlamentarier befürchten eine weitere Zerstörung der Natur zum Nachteil von Menschen und der Wirtschaft und weniger Budget für den Naturschutz. “Die Botschaft ist klar: Die Naturschutzrichtlinien dürfen nicht für die Interessen von Industrie, Land- und Forstwirtschaft zum Nachteil der Natur aufgeweicht werden”, so WWF-Experte Pichler. “Die beiden Richtlinien sichern derzeit, dass die wirtschaftliche Entwicklung und der Naturschutz Hand in Hand gehen”, so der WWF.
Die Umweltorganisation ruft nun die EU-Kommission auf, den Naturschutz und seine Finanzierung zu stärken, damit sich die Artenvielfalt in Europa bis 2030 erholen kann. “Auch Umweltminister Rupprechter muss sich jetzt öffentlich für die Beibehaltung der Naturschutzrichtlinien bekennen”, so Pichler.
Das EU-Parlament folgt damit den Unterschriften von mehr als 500.000 EU-Bürgern, die im November 2015 an EU-Kommissar Karmenu Vella übergeben wurden. Gemessen an den Teilnehmern war dies die erfolgreichste öffentliche Befragung in der Geschichte der EU. Sie alle sprechen sich für die Beibehaltung der EU-Naturschutzrichtlinien aus und zeigen deutlich, dass den EU-Bürgern klare Regelungen im Naturschutz ein wesentliches Anliegen sind.
Weitere Informationen:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at, Web: www.wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.