Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren
Europäisches Parlament stimmt überwältigend gegen Aufweichung der EU-Naturschutzgesetze
WWF Presseaussendung
Brüssel/Wien, 2. Februar 2016 – Das Europäische Parlament hat heute Mittag mit überwältigender Mehrheit gegen eine Revision und damit gegen eine Aufweichung der Vogelschutz- als auch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gestimmt. Der WWF begrüßt das Ergebnis und ruft nun die Europäische Kommission auf der Entscheidung des EU-Parlaments im Frühjahr 2016 zu folgen. Der WWF Österreich fordert außerdem Umweltminister Andrä Rupprechter nach diesem eindeutigen Ergebnis auf sich öffentlich gegen eine Revision der beiden wichtigen Naturschutzrichtlinien auszusprechen. “Der Umweltminister hat die Stimme im EU-Rat und kann das Ergebnis entscheidend mit beeinflussen”, so WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler
Das EU-Parlament bekennt sich damit fast einstimmig zur Europäischen Strategie zur Erhaltung der Biodiversität in Europa. Die Parlamentarier befürchten eine weitere Zerstörung der Natur zum Nachteil von Menschen und der Wirtschaft und weniger Budget für den Naturschutz. “Die Botschaft ist klar: Die Naturschutzrichtlinien dürfen nicht für die Interessen von Industrie, Land- und Forstwirtschaft zum Nachteil der Natur aufgeweicht werden”, so WWF-Experte Pichler. “Die beiden Richtlinien sichern derzeit, dass die wirtschaftliche Entwicklung und der Naturschutz Hand in Hand gehen”, so der WWF.
Die Umweltorganisation ruft nun die EU-Kommission auf, den Naturschutz und seine Finanzierung zu stärken, damit sich die Artenvielfalt in Europa bis 2030 erholen kann. “Auch Umweltminister Rupprechter muss sich jetzt öffentlich für die Beibehaltung der Naturschutzrichtlinien bekennen”, so Pichler.
Das EU-Parlament folgt damit den Unterschriften von mehr als 500.000 EU-Bürgern, die im November 2015 an EU-Kommissar Karmenu Vella übergeben wurden. Gemessen an den Teilnehmern war dies die erfolgreichste öffentliche Befragung in der Geschichte der EU. Sie alle sprechen sich für die Beibehaltung der EU-Naturschutzrichtlinien aus und zeigen deutlich, dass den EU-Bürgern klare Regelungen im Naturschutz ein wesentliches Anliegen sind.
Weitere Informationen:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at, Web: www.wwf.at.
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