Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
WWF ad Natura-2000-Treffen: Bundesländer müssen endlich in den Arbeitsmodus kommen

Heimisches Naturerbe sichern und millionenschwere Strafzahlungen vermeiden – Wenn sich Länder weiterhin verweigern, muss Bund mehr Druck machen – Natura 2000 muss Chefsache werden
Wien, 15. 11. 2017 – Anlässlich der heutigen Verhandlungsrunde der Bundesländer mit Vertretern der EU-Kommission fordert der WWF Österreich die überfällige Umsetzung der europäischen Naturschutzvorgaben ein. „Unsere Bundesländer müssen endlich in den Arbeitsmodus kommen und ihren europäischen Verpflichtungen nachkommen. Nur die eigene Tatenlosigkeit zu zelebrieren, reicht definitiv nicht aus. Vielmehr geht es jetzt darum, unser Naturerbe langfristig zu sichern und allfällige EU-Strafzahlungen in Millionenhöhe zu verhindern“, sagt Christoph Walder, Bereichsleiter Naturschutz beim WWF.
Der WWF Österreich sieht auch die künftige Bundesregierung und damit die aktuellen Regierungsverhandler Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache gefordert. „Wenn die Länder ihrer Naturschutz-Verantwortung nicht nachkommen, muss der Bund mehr Druck machen und Naturschutz zur Chefsache machen. Denn wenn EU-Strafzahlungen fällig werden, schadet das nicht nur dem Image Österreichs, sondern werden auch alle Steuerzahler belastet. Das müssen Bund und Länder gemeinsam verhindern“, fordert Walder.
Die von den Landeshauptleuten zuletzt geforderte Evaluierung des Nominierungsbedarfs sei jedenfalls nur eine weitere Nebelgranate. Denn das regelmäßig aktualisierte Natura-2000-Barometer der EU-Kommission bestätigt nur, dass Österreich bei den Natura-2000-Gebietsnetzwerken zu den Schlusslichtern im EU-Vergleich zählt. „Damit darf sich ein Land wie Österreich nicht abfinden, wir müssen hier wieder zurück an die Spitze kommen“, appelliert WWF-Experte Walder an Bund und Länder.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF-Pressesprecher, Tel. 01/48817-231, E-Mail: gerhard.auer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.