100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
WWF kritisiert Wolf-Abschusspläne in Niederösterreich

Presseaussendung
Naturschutzorganisation gegen Schnellschuss-Aktion: Freibrief für Abschüsse auf Basis willkürlich festgelegter Zahlen widerspricht EU-Recht – Herdenschutz fachgerecht umsetzen statt schlechtreden
Wien, St. Pölten, 4. Dezember 2018 – Der WWF Österreich kritisiert die heute präsentierte Anti-Wolf-Verordnung von Agrar-Landesrat Stephan Pernkopf als rechtlich und inhaltlich fragwürdige Schnellschuss-Aktion. „Ein Freibrief für Abschüsse auf Basis willkürlich festgelegter Zahlen und Kriterien widerspricht dem EU-Naturschutzrecht. Diese Wolfsverordnung vernachlässigt die zentralen Punkte eines naturschutzfachlich korrekten Managements, davon hat niemand etwas, auch nicht jene, die sich eine Abschuss-Verordnung wünschen“, sagt WWF-Experte Christoph Walder. „Mit ihrem hektischen Alleingang ohne öffentliche Begutachtung will die Landesregierung offensichtlich erneut von ihren jahrelangen Versäumnissen ablenken. Zu lange wurde nämlich wenig bis nichts getan, um Weidetierhalter zu unterstützen und fachgerechten Herdenschutz zu ermöglichen. Anders als in der Schweiz und anderen Bundesländern gibt es in Niederösterreich keine Förderungen für Herdenschutz. Damit lässt die Politik bisher auch die betroffenen Kleinbauern im Stich“, nennt Walder konkrete Defizite. Dabei stünden EU-Fördermittel in Millionenhöhe für Natur- und Artenschutz und somit auch für Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung. Das zeigen aktuelle Angaben der Europäischen Kommission zu den künftigen Finanzierungschancen im nächsten EU-Finanzrahmen.
„Die Sorgen der Bevölkerung müssen absolut ernst genommen werden. Daher muss Niederösterreich endlich den geltenden Managementplan vollständig umsetzen, der zunächst auf sachliche Beratung und professionellen Herdenschutz setzt, bevor weitere Maßnahmen überhaupt in Frage kommen. Auch das EU-Recht sieht immer das Prinzip des ‚gelindesten Mittels‘ vor“, bekräftigt Walder.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.