Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF Österreich: Dritte Flughafen-Piste ist ein teurer Irrweg

Wien, am 18. März 2019. Der umstrittene Bau der dritten Piste für den Flughafen Wien ist ein teurer Irrweg: „Wer in klimaschädliche Infrastruktur investiert, landet in einer fossilen Sackgasse. Mehr Flugverkehr wird Österreichs CO2-Bilanz weiter verschlechtern und die Abhängigkeit von fossilen Energien erhöhen. Aufwand und Kosten zur Bekämpfung der Klimakrise werden dadurch steigen", sagt Karl Schellmann, Klima- und Energiesprecher der Umweltschutzorganisation WWF Österreich anlässlich der aktuellen Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs. "Ökologisch vernünftiger und volkswirtschaftlich sinnvoller wäre ein massiver Ausbau des Bahnverkehrs. Durch attraktivere und verbesserte Bahnangebote in die Nachbarstaaten könnten die Kurzstreckenflüge bis 2030 zu einem Drittel und bis 2050 zur Hälfte auf die Bahn verlagert werden“, zeigt Schellmann Alternativen auf.
„Österreich hat zwar das Pariser Klimaschutzabkommen unterzeichnet, macht aber in der Praxis das genaue Gegenteil. Der Flugverkehr wird durch die Mineralölsteuerbefreiung für Kerosin und die Mehrwertsteuerbefreiung für internationale Flüge jährlich mit 515 Millionen Euro subventioniert“, sagt Schellmann. Die dritte Piste widerspricht zudem dem Dekarbonisierungs-Ziel der nationalen Klima- und Energiestrategie, ist dort doch folgendes verankert: „Es gilt, ‚negative „lock-in-effekte‘, das heißt langfristige kohlenstoffintensive Investitionen, die mit hohen künftigen Übergangskosten einhergehen, zu vermeiden und somit das Risiko von „Stranded Assets“ zu minimieren.“ Dort steht beim Öffentlichen Verkehr auch: „Mehr Kapazität ermöglicht hohe Verlagerungspotentiale, darüber hinaus können auch zusätzliche Nachtzugverbindungen Bewegungen im Flugverkehr einsparen“.
Der WWF Österreich fordert, dass die Bundesregierung deutlich mehr in Klimaschutz und nachhaltige Mobilität investiert: „Wir brauchen eine große Öffi-Offensive und eine ambitionierte ökologische Steuerreform aus einem Guss. Umwelt- und gesundheitsschädliche Subventionen wie jene für Kerosin und Diesel müssen rasch abgebaut und besser investiert werden. Eine fossile Tiefpreispolitik ist der falsche Weg“, betont Schellmann. Besonders gefordert sind hier Umweltministerin Elisabeth Köstinger, Infrastrukturminister Norbert Hofer und Finanzminister Hartwig Löger. „Alle Maßnahmen und Budgets müssen kompatibel mit den Klimazielen gemacht werden. Ein Klimacheck ist hier längst überfällig“, sagt Schellmann und verweist auf die nationalen und internationalen Berichte über die dramatischen Folgen der Klimakrise für Österreich.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
Presesprecherin WWF Österreich
Mobil: +43 676 834 88 216
E-Mail: sarah.bimingstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert