Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
WWF Österreich begrüßt Vorstoß für nationale CO2-Abgabe und fordert ökologische Steuerreform

Wien, am 12. April 2019. Laut aktuellen Berichten der Kronenzeitung sowie des Branchenblatts „Ökonergie“ fordert Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) eine neue „Lenkungsabgabe“, die CO2-Emissionen mit einem Preis versieht, somit klimaschädliches Verhalten belastet und zugleich Alternativen zu fossiler Energie fördert. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich begrüßt diese Überlegungen für eine nationale CO2-Abgabe und pocht auf eine rasche Umsetzung durch die Bundesregierung. „Finanzminister Hartwig Löger und Umweltministerin Elisabeth Köstinger sollten diesen Vorschlag sofort aufgreifen und gleich in die aktuelle Steuerreform einbauen. Unser Steuersystem muss endlich klima-fit werden. Daher müssen CO2-Emissionen mit einem Preis versehen werden – und zwar nicht irgendwann, sondern rasch“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. Denn wenn Österreich die Klimaziele verfehlen sollte, drohen milliardenschwere Strafzahlungen ab 2030, die auf Kosten aller Steuerzahlerinnen und Steuerzahler gehen. Sowohl Bund als auch Länder wären davon stark betroffen.
Gemäß den aktuellen Aussagen Pernkopfs als Präsident des Ökosozialen Forums soll die neue „Lenkungsabgabe“ zeitlich abgestuft mit einem Klimaschutzprogramm verknüpft werden bzw. dieses finanzieren. „Wichtig ist: Diese beiden Schritte müssen parallel und rasch erfolgen, nicht um Jahre verzögert wie es das aktuelle Modell vorsieht. Österreich braucht eine wirklich umfassende ökologische Steuerreform, die insgesamt aufkommensneutral umweltfreundliches Verhalten belohnt, Arbeit billiger macht und fossile Energien ausbremst. Umweltschädliche Subventionen müssen abgebaut und ökologisch vernünftig investiert werden. Für die Haushalte soll es daraus einen eigenen Öko-Bonus geben“, sagt WWF-Vertreter Schellmann.
Die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens erfordert einen umfassenden Umsatz. Daher braucht Österreich zusätzlich zur Öko-Steuerreform auch ein großes Energiesparprogramm und eine Mobilitätswende mit steuerlichen Erleichterungen und Förderungen für Bahnverkehr und Radfahren. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien naturverträglich erfolgt. „Ökosysteme, die wir zur Bewältigung der Klimakrise dringend brauchen, müssen besonders geschützt werden“, bekräftigt Karl Schellmann die WWF-Position.
Der ausführliche „Ökoenergie“-Artikel mit dem Titel „Lenkungsabgabe: Der faire Schlüssel zur Klimarettung“ ist online wie folgt abrufbar: https://ökosozial.at/lenkungsabgabe-der-faire-schluessel-zur-klimarettung/
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
WWF-Pressesprecher
Tel.: +43 676 834 88 308
vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.