Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF Österreich: Staatsgelder für Luftfahrtindustrie an Klima-Kriterien knüpfen

Wien, am 17. April 2020. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordert, dass die Bundesregierung die aktuell verhandelten Staatshilfen für die Luftfahrt-Industrie an konkrete öko-soziale Kriterien knüpft. „Alle Rettungsgelder, die über die akute Nothilfe für die Beschäftigten hinausgehen, müssen kritisch hinterfragt und an öko-soziale Bedingungen geknüpft werden. Anstatt weiterhin Subventionen in ein fossiles System zu schütten, muss die Politik steuernd eingreifen und in klimaschonende Mobilität investieren. Das würde nicht nur langfristig sichere Arbeitsplätze bringen, sondern auch unsere Gesundheit schützen“, bekräftigt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann am Freitag. Jede öffentliche Unterstützung der Branche müsse an die künftige Ausrichtung am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimavertrages gekoppelt werden. „Dies gilt umso mehr, weil sich Österreich im Regierungsprogramm zur Klimaneutralität 2040 verpflichtet hat“, sagt Schellmann.
Konkret müssten etwaige Staatshilfen laut WWF zumindest mit einer massiven Einschränkung von Kurzstreckenflügen, mit der Abschaffung fossiler Steuerprivilegien (=Kerosinsteuer) und mit einer spürbaren Ticketabgabe flankiert werden. Letztere müsse weit höher als bisher geplant ausfallen, um die gewünschte Lenkungswirkung zu entfalten. Als weiteres Kriterium braucht es eine klare Absage an die geplante dritte Piste beim Flughafen Wien-Schwechat. „Wir reden hier vom klimaschädlichsten Projekt Österreichs, das noch dazu bestes Ackerland für immer verbaut", kritisiert Schellmann. "Wer heute immer noch in klimaschädliche Infrastruktur investiert, landet in einer teuren Sackgasse. Ökologisch und volkswirtschaftlich weit sinnvoller wäre zum Beispiel ein Ausbau des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs."
Der WWF Österreich fordert von der Bundesregierung die Umsetzung eines ambitionierten Gesamtkonzepts für zukunftsfähige Mobilität: „Ein zukunftsfähiges Verkehrssystem muss integriert und vernetzt gedacht werden. Das fängt mit der Raumplanung an und geht über für alle leistbaren öffentlichen Verkehr bis hin zu grundlegenden Reformen bei Airlines und Flughäfen“, sagt WWF-Klimasprecher Schellmann. Auch die Forschung müsse forciert werden. „Es braucht massive Einschränkungen, aber es wird auch in Zukunft geflogen werden. Rechtzeitig entwickelte Technologien aus Österreich könnten daher viele qualifizierte Arbeitsplätze schaffen“, sagt Schellmann.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert