Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
A1 Grünbrücke „Bergland“ bei Ybbs vor Fertigstellung

Wien, 21. Oktober 2015 – Bis 2027 errichtet die ASFINAG insgesamt 16 Grünbrücken auf bereits bestehenden Streckenabschnitten. Eine davon, die Grünbrücke auf der A 1 West Autobahn bei Ybbs, wird im November fertig gestellt. Mit dieser 60 Meter breiten Brücke öffnet die ASFINAG den Hauptkorridor Kalkalpen-Tschechien wieder für die Wildtier-Wanderung.
Denn für die ASFINAG gilt: Gut und vor allem sicher ausgebaute Autobahnen und Schnellstraßen, schließen Umwelt- und Artenschutz nicht aus. Um dem hohen Sicherheitsanspruch allerdings gerecht zu werden, ist das rund 2.183 Kilometer lange hochrangige Straßennetz in Österreich umfassend mit Wildschutzzäunen gesichert. Die Folge daraus: Jahrtausende alte Tier-Wander-Wege werden durchschnitten und dafür gilt es Ersatzwege zu schaffen. „Mit dem Bau von Grünbrücken setzt die ASFINAG wichtige ökologische Projekte um, und kommt damit ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt nach“, sagt Rainer Kienreich, Geschäftsführer der ASFINAG Service GmbH, „Umwelt- und Arten-Schutz muss uns etwas wert sein – daher investieren wir in jede neue Grünbrücke rund 4,5 Millionen Euro.“
Damit die ASFINAG Investitionen in neue Wildquerungshilfen wirtschaftlich sinnvoll und dennoch artenschützend umsetzen kann, besteht seit 2005 eine enge Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund for Nature – WWF. In einer Studie wurden vom WWF anhand der bekannten Wander-Korridore insgesamt 19 mögliche Standorte für Grünbrücken auf dem Bestandsnetz erarbeitet. Rainer Kienreich: „Wir stehen zu unserer Verantwortung dem Umwelt- und Artenschutz gegenüber. Aber für uns steht fest: wir wollen wirtschaftlich sinnvoll handeln und Grünbrücken nur dort errichten, wo sie auch Sinn machen. Deshalb ist uns die Zusammenarbeit mit den Experten des WWF sehr wichtig.“ Seit Bestehen der Kooperation hat die ASFINAG bereits drei Grünbrücken-Projekte umgesetzt.
Christian Pichler, Leiter des WWF-Schutzprogramms für Bär, Luchs und Wolf, ist überzeugt von der Wichtigkeit der Kooperation: „Autobahnen und Schnellstraßen sind für Wildtiere ein unüberwindbares Hindernis. Deshalb ist es wichtig natürliche Landschaftsbrücken zu erhalten. Auf Bestandsstrecken geht das nicht – da sind Grünbrücken eine gute Möglichkeit, naturgegebene Wild-Wander-Wege wieder herzustellen.“ Dass das Konzept der Grünbrücken funktioniert, zeigen die Foto-Monitorings. WWF-Experte Pichler: „Die Ergebnisse sind erfreulich, denn sie beweisen ganz deutlich, dass durch diese „grüne Infrastruktur“ der Landschaftsverbund effektiv wieder hergestellt werden kann. Im Vergleich zu einer unzerschnittenen Landschaft ist eine Grünbrücke natürlich trotzdem ein Nadelöhr, durch das nur ein begrenzter Wechsel erfolgt, aber dennoch von enormer Bedeutung!“
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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