Klima- und Biodiversitätskrise macht Wäldern zu schaffen – Novelle soll naturnahe Wälder künftig stärker vor Verbauung und Rodung schützen – Umweltschutzorganisation fordert rasche Adaption des nationalen Waldentwicklungsplans
Artenlexikon:
Verbreitung
Amazonas-Flussdelfin
Der Amazonas-Flussdelfin – auch Boto, rosa Flussdelfin, oder Inia genannt – kommt in beinahe allen Süßwasserlebensräumen vor, die mit den großen Flusssystemen Amazonas und Orinoko in Verbindung stehen. Eine der drei Unterarten des Boto lebt ausschließlich im Rio Madeira, der zwar ein Nebenfluß des Amazonas ist, von diesem aber durch eine Serie von Wasserfällen getrennt ist.
Körperliche Merkmale
Amazonas-Flussdelfine werden etwa 2 bis 2,5 Meter groß und erreichen ein Gewicht von 85 bis 130 Kilogramm. Sie besitzen eine schmale und lange Schnauze, die mit Tasthaaren versehen ist, kleine Augen und anstelle einer Rückenflosse einen niedrigen Kamm oder Höcker mit einer breiten Basis. Botos sind oberseits dunkelblaugrau gefärbt und weisen auf der Körperunterseite eine rosa Färbung auf. Die Färbung der Tiere variiert je nach Alter sowie Aktivität des Delfins und nach der Gewässerfarbe.
Botos sind gut an das Leben im überfluteten Urwald angepasst. Sie verfügen über Echolotpeilung, womit sie Gegendstände und Beute im oftmals trüben Wasser ihrer Lebensräume orten können. Außerdem besitzen sie Tasthaare an der Schnauze. Weiterhin ermöglicht ihnen ihr beweglicher Nacken, den Kopf unabhängig vom Körper nach allen Seiten zu bewegen. Damit können sie Fischen auch zwischen Wurzeln und Ästen überschwemmter Urwaldriesen noch nachstellen.
Amazonas-Flussdelfin und Mensch
Der Amazonas-Flussdelfin gehört zu den bedrohten Delfinarten und ist in der Roten Liste der IUCN als „stark gefährdet“ eingestuft. Die Bedrohungen, denen der Boto ausgesetzt ist, sind vielfältig. Er wird als Fischfresser von den Fischern als Konkurrent und Schädling verfolgt, jedoch auch unbeabsichtigt als Beifang getötet. Auch die fortschreitende Waldzerstörung macht dem Flussdelfin stark zu schaffen. Denn einerseits verliert er dadurch seinen Lebensraum und seine Jagdgebiete in der Regenzeit. Andererseits werden mit der Entwaldung Sedimente eingeschwemmt, die im Gewässer chemische Veränderungen verursachen können, was wiederum zu Veränderungen des Fischbesatzes führt. Weitere Bedrohungsfaktoren sind die Verschmutzung von Gewässern mit Umweltgiften und die Verbauung von Flüssen durch zum Beispiel Dämme. Letztere zerschneiden nicht nur den Lebensraum des Amazonas-Flussdelfins, sondern trennt auch Populationen für immer von einander.
Projekte und Engagement des WWF
Um das Überleben der Flussdelfine zu sichern, setzt sich der WWF verstärkt für den Erhalt ihrer Lebensräume ein. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet der WWF schon seit langem auf den verschiedensten Ebenen für die Rettung des Amazonas-Gebietes. Eines der Projekte, die der WWF in diesem Zusammenhang unterstützt, ist das „Amazon Region Protected Areas Programme“ (ARPA). Hierbei handelt es sich um eines der ambitioniertesten Naturschutzprogramme weltweit. Es wurde durch die brasilianische Regierung initiiert und von WWF maßgeblich mit gestaltet. Ziel ist es 50 Millionen Hektar, eine Fläche so groß wie Spanien, im Amazonasgebiet dauerhaft zu schützen.
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