In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
Aufwind für den Seeadler!
Wien, am 20. 11. 2007 – Am vergangenen Wochenende fand im Informationszentrum des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel die Tagung „Der Seeadler im Herzen Europas“ statt. 80 TeilnehmerInnen, darunter Seeadler-Experten aus acht europäischen Ländern befassten sich mit der Situation des weltweit gefährdeten Greifvogels und erarbeiteten Strategien für eine effizientere Zusammenarbeit zu seinem Schutz, speziell im südlichen Mitteleuropa. „Die Geschichte des Seeadlerschutzes ist vor allem in Nordeuropa eine beispiellose Erfolgsstory, die auf mehr als 30 Jahre Aufbauarbeit zurückblicken kann. Da dieser faszinierende Adler gerade jetzt in den Donauraum zurückkehrt, wollen wir ihn dabei nach dem Vorbild der schwedischen, deutschen und baltischen Seeadlerschützer tatkräftig unterstützen“, erklärt Dr. Bernhard Kohler, Leiter des WWF-Seeadlerprojekts. Auf der Tagung wurde auch eine Resolution beschlossen, die auf das größte Hindernis für die Wiederausbreitung des Seeadlers im Donauraum hinweist – die illegalen Giftköder, denen nach wie vor viele Greifvögel zum Opfer fallen.
Dass der Seeadler nach Mitteleuropa zurückkehren konnte, ist der engen Zusammenarbeit zahlreicher Artenschutzinitiativen in Nord- und Osteuropa zu verdanken. Nach diesem Modell soll nun auch das Schutzprogramm für den Süden Europas optimiert werden.
Zu den Maßnahmen, die die Rückkehr des Seeadlers fördern, gehört die Schaffung eines Netzwerks von Schutzinitiativen. Ein einheitliches System der Überwachung und Beobachtung von Seeadlerbeständen soll einen besseren Überblick über die Populationsentwicklung und ein rasches Reagieren auf neuartige Gefahrenquellen ermöglichen. Neue Gefahren gehen beispielsweise von Windkraftanlagen, Hochgeschwindigkeits-Bahntrassen und Hochspannungsgleitungen aus, aber auch die zunehmende Erschließung ruhiger Waldgebiete und die Intensivierung der Forstwirtschaft sind ein Problem für die störungsanfälligen Großgreifvögel.
Die unmittelbarste Bedrohung des Seeadlers stellt allerdings der illegale Einsatz von Giftködern dar. Skrupellose Einzeltäter legen in der kalten Jahreszeit immer wieder Gift aus, um Greifvögel und andere Wildtiere zu bekämpfen, obwohl diese Praxis nach den geltenden Jagd-, Tierschutz- und Naturschutzgesetzen illegal ist. Das Problem ist derzeit vor allem in Österreich, Tschechien und Ungarn virulent. Die Giftfälle in der Region – denen in den letzten Jahren Dutzende Seeadler zum Opfer gefallen sind – gefährden nicht nur die Rückkehr des Seeadlers als charakteristischen Brutvogel des Donauraums, sondern machen auch die Naturschutzerfolge im Norden Europas zunichte, denn ein Teil der vergifteten Seeadler sind Wintergäste aus dem Norden und Osten des Kontinents. Auf der Tagung wurde eine Resolution beschlossen, die auf den absolut Bestands gefährdenden Charakter der Giftlegerei hinweist und die Behörden und Jagdverbände der betroffenen Länder zu entschlossenem Vorgehen gegen die Übeltäter auffordert.
Rückfragehinweis und Fotos: Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin,
Tel. 01/488 17-250 oder 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Bodenversiegelung statt Klimaschutz: WWF kritisiert Hanke-Kurs in der Verkehrspolitik
Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.












