In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
Bild der Woche: Geisternetze, unbeachtete Todesfalle
Eine Million Tonnen Geisternetze landen jedes Jahr in den Weltmeeren. Das ergibt der neue WWF-Report "Stop Ghost Gear – The Most Deadly Form of Marine Plastic Debris". Geisternetze sind Fischereinetze, die in den Meeren verloren gegangen sind oder zurückgelassen wurden. Ein enormes Problem, das in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Wie der alarmierende Bericht zeigt, sind heute 557 Tierarten direkt davon betroffen.

Tödlichster Plastikmüll in den Ozeanen
Geisternetze sind eine unterschätzte Todesfalle für Tiere wie Meeresschildkröten, Fische, Delfine, Wale, Robben oder Seevögel. Während Plastikmüll in unseren Meeren immer mehr als globales Problem erkannt wird, erhalten verwaiste Fischereinetze bis jetzt noch nicht die dringend notwendige Aufmerksamkeit der Weltpolitik. Mindestens ein Drittel des gesamten Meeresmülls besteht heute bereits aus alter Fischereiausrüstung – der tödlichsten Form von Plastikmüll in den Ozeanen.

Zahl der direkt betroffenen Tierarten verdoppelt
Die Netze brauchen Jahrzehnte bis zur vollständigen Zersetzung. Wale, Delfine, Robben, Schildkröten oder Seevögel verfangen sich darin oder verwechseln Teile davon mit Nahrung. Beides führt zum langsamen und qualvollen Tod. Die Zahl der direkt betroffenen Tierarten hat sich in den letzten 20 Jahren auf 557 verdoppelt. Unsere Untersuchungen zeigen, dass 66% aller Meeressäuger wie Wale, Delfine und Robben, 50% der Seevögel und alle 7 Arten von Meeresschildkröten Schaden durch Geisternetze oder anderen Plastikmüll erleiden. Geisternetze zerstören zudem wertvolle Lebensräume vieler Arten.

Wir fordern ein globales UN-Abkommen
Der WWF Österreich appelliert an die Österreichische Bundesregierung, sich auf allen diplomatischen Ebenen für ein weltweit verbindliches UN-Abkommen einzusetzen. Wir fordern ein globales UN-Abkommen, das den Eintrag von Plastikmüll in die Meere wie die unsachgemäße Entsorgung von Fischereiausrüstung bis 2030 beendet. Neben der Politik nehmen wir auch die Fischereiwirtschaft in die Pflicht. 90 % der durch Geisternetze getöteten Arten sind von kommerziellem Nutzen. Es liegt im Eigeninteresse der Fischereiwirtschaft, das selbst verursachte Problem schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.
Hier kannst du den WWF-Report "Stop Ghost Gear – The Most Deadly Form of Marine Plastic Debris" in voller Länge downloaden: https://cutt.ly/ngxfJZB
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