WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
Bild der Woche: Luchs zurück in Tirol
Wir freuen uns über den ersten genetischen Nachweis eines Luchses (Lynx lynx) in Tirol. Denn Europas größte Katzenart ist in Österreich nach wie vor akut vom Aussterben bedroht. Nachdem die Wildkatze vor über 150 Jahren ausgerottet wurde, versucht man sie seit den 1970er Jahren wiederanzusiedeln. Doch die Tiere bleiben, knapp 50 Jahre später, nach wie vor stark gefährdet. Keine 40 Luchse leben aktuell in Österreich.
Flächenfraß, Wilderei, zu wenig Nachwuchs
Die Zahl heimischer Luchse bleibt seit Jahren auf einem sehr geringen Niveau. Insgesamt leben heute nur maximal 39 Luchse in Österreich – und zwar in kleinen, voneinander isolierten Populationen. Der hohe Bodenverbrauch und die Verbauung zerschneiden ihre Lebensräume und verhindern so, dass einzelne Luchse zueinander finden, um sich fortzupflanzen. Nur jeder vierte Jungluchs erreicht zudem das Erwachsenenalter, um selbst für Nachwuchs sorgen zu können. Zusätzlich dezimiert die illegale Jagd die Großkatzen weiter. Ein Teufelskreis, der unbedingt durchbrochen werden muss. Wenn die Politik nicht handelt, droht ein komplettes Verschwinden der heimischen Luchse. Dabei gäbe es ausreichend Lebensräume und Beute für die Tiere, die eine ganz zentrale Rolle in unserem Ökosystem spielen.
So können wir die erneute Ausrottung verhindern
Aus WWF-Sicht ist es vor allem eine Frage des politischen Willens, ein erneutes Aussterben des Luchses in Österreich zu verhindern. Die Voraussetzung für eine dauerhafte Rückkehr sind die Zusammenarbeit aller Bundesländer und ein gutes Management. Insbesondere das dafür zuständige „Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs“ muss hier umgehend tätig werden. Es braucht konkrete Artenschutz-Maßnahmen und eine massive Reduzierung des Flächenfraßes. Im Schnitt werden in Österreich jeden Tag rund 13 Hektar Boden für Supermärkte, Parkplätze etc. verbaut – das entspricht etwa 18 Fußballfeldern. Außerdem muss die illegale Jagd auf die bedrohten Wildkatzen konsequent als Straftat verfolgt und bestraft werden.
Der WWF engagiert sich seit vielen Jahren und in etlichen Ländern für den Schutz der Luchse. Lesen Sie hier, wie Sie helfen können, den Luchs in Österreich dauerhaft zu retten.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schlechtes Zwischenzeugnis für Österreichs Renaturierungsplan
Europaweite Analyse durch mehrere Umweltverbände: Österreich landet in der Kategorie der Länder mit geringen Fortschritten – Mehr Ambition und Budgetsicherheit für Renaturierung gefordert
Good News: Spektakuläres Comeback von Tiger Gamma in Thailand
Erfreuliche Wendung in Thailand: Der verschollen geglaubte Tiger Gamma ist wieder aufgetaucht. Seine Reise durch neu geschaffene Wildtierkorridore zeigt eindrucksvoll, wie Tiger-Schutz wirkt.
Silvester: Stressnacht für Tiere und Umwelt – WWF fordert Verbot von Böller-Verkauf
Leid für Wild- und Haustiere, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Feuerwerkskörper – WWF fordert Verkaufsstopp
Neuer Biodiversitätsbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos













