Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Bolivien begründet größtes Feuchtgebiet der Welt

Trinidad/Bolivien, 4. Februar 2013 – Anlässlich des Welttags zum Schutz der Feuchtgebiete (RAMSAR-Konvention) am vergangenen Samstag hat Bolivien das größte Feuchtschutzgebiet der Welt eingerichtet. Das mehr als 6,9 Millionen Hektar große Llanos de Moxos Feuchtgebiet ist so groß wie ganz Österreich ohne das Bundesland Steiermark. Die Region ist bekannt für ihren Artenreichtum und ihren kulturellen Wert. “Der WWF begrüßt die Initiative der bolivianischen Regierung dieses lebendige Ökosystem zu schützen”, sagte der Generaldirektor des WWF International, Jim Leape, am Wochenende. Das neue Schutzgebiet ist ein wichtiger Teil des Amazonaswaldes, von dem das Weltklima, große Teile der globalen Artenvielfalt und das Leben von Millionen Menschen abhängen.
Das Llanos de Moxos Feuchtgebiet liegt an den Grenzen von Bolivien, Peru und Brasilien. Es enthält tropische Savannen mit zyklischen Dürre- und Flutperioden. Die Artenvielfalt umfasst 131 Säugetierarten, mehr als 500 Vogelarten, 62 Amphibien und 625 Fischarten. Einige dieser Arten, wie der Riesenotter oder der Bolivianische Flussdelfin sind vom Aussterben bedroht.
Die nun unter Schutz gestellten Feuchtgebiete sind sehr wichtig um Überschwemmungen zu vermeiden und den Wasserkreislauf in Gang zu halten. Die Region ist spärlich besiedelt und enthält sieben Territorien mit indigenen Völkern sowie acht Schutzgebieten. Die Gegend ist seit 800 vor Christus bewohnt und berühmt für seine Kulturen, die eine Technik zur hydraulischen Bewässerung für die Landwirtschaft nutzen.
Die Ramsar-Konvention ist ein internationales Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten. Das Abkommen wurde von 160 Ländern im Jahr 1971 unterzeichnet. Bis jetzt wurden mehr als 2.000 RAMSAR-Schutzgebiete ausgewiesen. Llanos de Moxos ist das größte RAMSAR-Gebiet seit der Begründung des Vertrags vor 42 Jahren.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231; Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen