Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
Brutale Luchstötung: 3.000 Euro Belohnung ausgesetzt

Wien, 14. August 2013 – Nach dem Fund der beiden getöteten Luchse in einem Bootshafen bei Ysperdorf im niederösterreichischen Bezirk Melk, haben der WWF, der Nationalpark Kalkalpen und der NATURSCHUTZBUND Österreich gemeinsam eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt. Sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, können an jede örtliche Polizeidienststelle gerichtet werden. „Obwohl die Luchskadaver vorschnell entsorgt wurden und damit wichtige Beweismittel fehlen, könnten Anrainer oder Urlauber aufschlussreiche Beobachtungen gemacht haben“, erklärt Christina Reisenbichler vom WWF die Beweggründe für die Aktion. „Umweltverbrechen sind kein Kavaliersdelikt und müssen verfolgt und geahndet werden“, betont die WWF-Expertin.
Illegale Verfolgung durch den Menschen stellt noch immer die größte Bedrohung für streng geschützte Tierarten wie Luchs, Bär, Wolf und Seeadler dar. „Nicht fehlender Lebensraum, wie man vielleicht annehmen würde, sondern fehlende Akzeptanz der Menschen erschweren es diesen Wildtieren, sich wieder in ihren ehemaligen Lebensräumen zu etablieren“, stellt Reisenbichler klar.
Abschüsse und Vergiftungen torpedieren die erfolgreichen Bemühungen der Naturschützer, ausgestorbenen Tierarten die Rückkehr nach Österreich zu ermöglichen. Das gilt sowohl für die Luchse im Norden Österreichs, die aus dem Böhmerwald zuwandern, als auch für die Alpenpopulation, um die sich der Nationalpark Kalkalpen erfolgreich bemüht. Nationalpark Kalkalpen, NATURSCHUTZBUND Österreich und WWF wollen mit der Aussetzung der Ergreiferprämie von 3.000 Euro unterstreichen, dass Umweltkriminalität in Österreich ein ernstes Problem darstellt und massiv bekämpft werden muss. "Dieser barbarische Akt der Tötung zweier Luchse in Niederösterreich ist auf das Schärfste zu verurteilen und muss streng bestraft werden", fordert Josef Limberger vom NATURSCHUTZBUND Österreich.
Ein wichtiger erster Schritt muss die Aufklärung des Falles an der Ysper sein. Für Delikte wie dieses stehen in allen Bundesländern die Umweltgruppen der Landeskriminalämter zur Verfügung. Diese Sondereinheiten der Polizei sind für solche Umweltverbrechen speziell ausgebildet und ausgerüstet. Die BH Melk – die im vorliegenden Fall kläglich versagt hat, indem sie die Beweismittel beseitigt hat – hätte dieses Instrument aktiv nutzen müssen.
Rückfragehinweis: Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf