Dotierung ökologisch höchst riskant – Umweltorganisation fordert stattdessen besseren Wasserrückhalt
Bunter Tod. Wenn Korallen sterben

Algen als Sonnenschutz für Korallen
Auch wenn Korallenriffe optisch an Wälder erinnern – Korallen sind keine Pflanzen, sondern Tiere – sie bestehen aus Kolonien mit einem weißen Kalkskelett. Diese Nesseltiere leben in einer Symbiose mit mikroskopisch kleinen Algen – also Pflanzen. Algen bieten Korallen unter anderem Schutz vor der Sonne. Hitzewellen bzw. ungewöhnlich warme Wassertemperaturen machen diese Symbiose zunehmend zunichte. Liegen die Temperaturen nur ein Grad über der ortsüblichen Maximaltemperatur funktioniert diese Lebensgemeinschaft nicht mehr richtig.
Darum leuchten Korallen
Bei der Korallenbleiche spielen sich komplexe, chemische Prozesse ab. Ausgelöst durch eine Hitzewelle, beginnen Algen abzusterben und die Korallen bleichen aus. Handelt es sich um eine kurzfristige Hitzewelle und die Temperaturen normalisieren sich wieder, können Korallen, wenn auch geschwächt, diese Bleiche überleben. Das zeigen Meeresbiolog*innen der University of Southampton in einer Studie. Die Korallen beginnen eigene Farbpigmente zu produzieren und von weiß auf knallbunt umzuschwänken. Die Farbpigmente fangen nun einen Teil der Sonnenstrahlung ein. Das Resultat: Die Korallen leuchten in den buntesten Neonfarben.

Bis 2050 könnten wir 90 % aller Korallenriffe verlieren
Dieses Phänomen gibt zwar Grund zur Hoffnung, dass Korallen sich von kurzfristigen Hitzewellen erholen bzw. sich kurzfristig an diese anpassen können. All zu groß ist der Hoffnungsschimmer aber nicht. Die Temperaturen werden zukünftig wohl über längere Zeiträume zu hoch bleiben. Damit haben Korallen keine Chance, sich zu erholen. Bereits die Hälfte aller tropischen Riffe ist im letzten Jahrhundert verschwunden. Wir sind auf Kurs, bis 2050 bis zu 90% und bis zum Ende des Jahrhunderts alle Korallenriffe zu verlieren.
Darum dürfen Korallenriffe nicht sterben -3 Fakten
Korallen bedecken weniger als 0,1% des Meeresbodens, bieten jedoch mehr als 25 % aller marinen Arten ein Zuhause. 850 Millionen Menschen sind für ihre Ernährungssicherheit und ihren Lebensunterhalt von Korallenriffen abhängig. 30 Millionen Arbeitsplätze in der Kleinfischerei weltweit werden durch Korallenriffe unterstützt. Netflix widmet dem Korallensterben mit „Chasing Coral“ eine eigene Dokumentation. Sehr empfehlenswert.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert neue Gesetze gegen Lebensmittelverschwendung
Tag gegen Lebensmittelverschwendung: 40 Prozent werden nie gegessen – WWF fordert Ende des „Schönheitswahns“ bei Obst und Gemüse
WWF-Erfolg: 300 Rinderzüchter:innen schützen Amazonas in Peru
Der WWF arbeitet mit peruanischen Rinderzüchter:innen zusammen: 40.000 Hektar an Fläche im Madre de Dios werden durch nachhaltige Rinderwirtschaft vor der Brandrodung und Abholzung geschützt.
Good News: Australien bekommt Koala-Nationalpark
Hoffnung für den Koala: Die Regierung im australischen Bundesstaat New South Wales hat sich dazu verpflichtet, den Great Koala National Park einzurichten.
Tagung: Beweidung und Naturschutz im Auenreservat Marchegg
Seit Frühling 2015 weidet im südlichen Teil vom Auenreservat in Marchegg eine Herde halbwilder Konik-Pferde.
WWF-Naturschutzhund auf Streife in Tirol
Ermittlerin auf vier Pfoten: Hündin Lea kann die Polizei bei der Aufklärung von Wildtierkriminalität unterstützen
WWF-Erfolg: Naturschutzhündin Lea auf Mission
Ermittlerin auf vier Pfoten: Hündin Lea wurde als erster WWF-Naturschutzhund ausgebildet und unterstützt die Polizei bei der Aufklärung von Wildtierkriminalität.
Klimastreik: WWF fordert mehr Tempo beim Klimaschutz
Sommer der Extreme macht entschlossenes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden nötig – Wärmegesetz, Klimaschutzgesetz und Maßnahmen gegen den Bodenverbrauch müssen rasch umgesetzt werden
WWF warnt: Neue Gefahr für die Isel wegen Kraftwerksprojekt in Schutzgebiet
Zerstückelung von Osttiroler Gletscherfluss-Schutzgebiet durch Kraftwerkspläne droht – Gewässerökologie würde durch Bauprojekt nachweislich verschlechtert – Tiroler Landesregierung bei Alternativen säumig