Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
Neue Hindernisse für Kraftwerk Sulm: Grundbesitzer verweigern Zufahrt
Graz, Schwanberg, 17. Mai 2013 – Dem WWF liegt ein Schreiben vor, das belegt, dass die zentrale Zufahrt zur Baustelle im steirischen Schwanberg, nicht gestattet ist und auch nicht gestattet werden wird. Wie im Zuge des erfolgreichen Widerstandes des WWF, des Arbeitskreises zum Schutz der Koralpe und anderen NGOs sowie der Grünen weiters in Erfahrung gebracht werden konnte, liegen für die Umsetzung des Bauvorhabens auch gar nicht alle rechtlich notwendigen Bewilligungen vor. So fehlt etwa auch eine wichtige Rodungsbewilligung.
WWF-Flussexperte Arno Mohl erklärt: "Eigentlich ist es haarsträubend, dass ein Projektwerber an einem so bedeutenden Fluss wie der Schwarzen Sulm ein Kraftwerksprojekt umsetzen will, ohne seine Hausaufgaben gemacht zu haben: Es liegen nicht alle Bewilligungen vor, es kann keine Einigung mit dem zentralen Grundbesitzer
hergestellt werden, die Überprüfung des Wasserrechtsbescheides ist im Laufen und die EU steht mit einer Klage vor der Tür. Angesichts einer solchen Situation kann das politische Zaudern von Landeshauptmann Voves eigentlich nicht mehr verstanden werden."
Der WWF fordert Landesrat Johann Seitinger auf, die Genehmigung für die Rodung des wertvollen Waldgrundstückes nicht zu erteilen, sowie Landeshauptmann Franz Voves, dem Kraftwerksprojekt die wasserrechtliche Genehmigung zu versagen.
"Die Sulm ist ein europaweit bedeutender Fluss, steht unter strengem EU-Schutz und darf nicht leichtfertig für Bauprojekte geopfert werden", so Mohl vom WWF. "Wir wünschen uns jetzt ein mutiges Auftreten der zuständigen Regierungsmitglieder der steirischen
Landesregierung, um dem Bauprojekt die rechtlich notwendigen Bewilligungen zu versagen."
Rückfragehinweis:Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren