Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
Sulm: Berlakovich soll VwGH-Beschwerde vor den Wahlen ankündigen

Wien/Graz, 26. September 2013 – Mehr als 30 WWF-Aktivisten versammelten sich heute Mittag zusammen mit anderen Umweltorganisationen, Vertretern von Bürgerinitiativen, Anrainern, Vereinen, Wissenschaftlern und den Spitzen der österreichischen Umweltbewegung vor dem Lebensministerium in Wien. Die Aktivisten forderten sofortige Maßnahmen von Umweltminister Nikolaus Berlakovich gegen den willkürlichen Wasserrechtsbescheid der steiermärkischen Landesregierung, der dem umstrittenen Kraftwerk an der Schwarzen Sulm von zwei privaten Betreibern die Tür öffnen soll. Der WWF organisiert ab heute eine österreichweite Petition, damit Berlakovich als oberste Wasserrechtsbehörde die VwGH-Beschwerde gegen den Entscheid der steirischen Landesregierung kommende Woche bis zum Fristende am 16. Oktober einreichen wird (www.wwf.at/sulm-petition).
Ein Vertreter des Umweltministeriums hat heute Mittag anlässlich des breiten Protests angekündigt, dass Umweltminister Berlakovich nächste Woche gegen den Wasserrechtsbescheid eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof überlegt. „Minister Berlakovich könnte sich noch vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Sonntag ein grünes Denkmal setzen, wenn er zur Rettung der Schwarzen Sulm noch heute ein klares öffentliches Statement zur Einreichung dieser Höchstgerichtsbeschwerde abgeben würde“, so Flussexperte Arno Mohl vom WWF. Das Umweltministerium hat heute bekannt gegeben, dass es in Kürze einen Erlass des Ministeriums geben soll, der zukünftige willkürliche Entscheidungen einer Landesregierung zur Herabstufung der Wasserrechtsgüte nicht mehr möglich macht. „Ein solcher Schritt ist längst überfällig, damit zukünftig kein Landeshauptmann das Wasserrechtsgesetz auslegen kann wie er will und damit Kraftwerke, die gegen EU-Recht verstoßen und mit dem Wasserrecht nicht vereinbar sind, nicht mehr genehmigen kann“, so Mohl.
Das Land Steiermark hatte, entgegen der Vereinbarung mit dem Umweltministerium und trotz zweier anhängiger EU-Vertragsverletzungsverfahren, das Kraftwerk an der Schwarzen Sulm unter einem absurden Vorwand wasserrechtlich genehmigt. Entgegen der vereinbarten Anwendung der rechtlichen Vorgaben zum Gewässerschutz in Österreich wurde der „sehr gute“ Gewässerzustand der Schwarzen Sulm auf „gut“ herabgestuft um das Kraftwerk zu ermöglichen. Diese Entscheidung gefährdet nach Meinung des WWF nicht nur die europaweit bedeutende Flussstrecke der Schwarzen Sulm. Es werden damit auch die letzten vier Prozent intakter Flüsse in Österreich zum Abschuss freigegeben. Sollte Berlakovich gegen diese beispiellose Handlung des Landeshauptmannes Voves nicht vorgehen, dann kann er der E-Wirtschaft gleich die letzten hundert Kilometer intakter Flüsse in Österreich auf dem Silberteller servieren“, so Mohl.
Rückfragehinweis und Fotos von der Aktion:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse.
Arno Mohl, WWF- Fließgewässerexperte, Mobil: +43-676-83488300, E-Mail: arno.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal