Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
Die Welt ist verbraucht:
Wien/Oakland – 23. 9. 2009 – Die Wirtschaftskrise brachte nur ganze zwei Tage für die Natur. Am 25. September 2009 sind alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die bei nachhaltiger Nutzung in diesem Jahr für die Menschheit zur Verfügung stehen würden. Das ergeben Berechnungen des internationalen Global Footprint Network, an dem auch der WWF und die Plattform Footprint beteiligt sind. 2008 war der Welterschöpfungstag schon am 23. September. Durch die Wirtschaftskrise seit Herbst 2008 haben wir die Weltressourcen nur ganze zwei Tage später verbraucht. Drei Monate vor Jahresende ist die Erde damit im Minus: Biogene Rohstoffe sind theoretisch aufgebraucht und Umweltbelastungen wie Treibhausgas-Emissionen und Müllproduktionen können von der Natur nicht mehr bewältigt werden. „Dieses ökologische Defizit sollte alle Staats- und Wirtschaftsführer mehr alarmieren als die vorübergehende Finanzkrise. Schließlich können wir die Erde nicht in Konkurs schicken oder durch weitere Schulden bei den Ungeborenen auskaufen“, betont Wolfgang Pekny von der Plattform Footprint die Bedeutung dieses Termins.
Zum ersten Mal seit den Berechnungen des „Welterschöpfungstages“ (World Overshoot Day) findet der Tag der ökologischen Überschuldung heuer später als im Jahr zuvor statt. Die Ursache dafür ist die globale Wirtschaftskrise, die einen kleinen Rückgang des globalen Fußabdrucks bewirkte, weil weniger Ressourcen verbraucht wurden. „Dieser Effekt wird nicht von Dauer sein, denn weltweit wollen alle politischen Kräfte wieder zum Wirtschaftswachstum zurück kommen und mit ungezielten Konjunkturpaketen und anderen Maßnahmen wird der globale ökologische Fußabdruck mit dem Aufschwung wieder zunehmen“, befürchtet WWF-Naturschutzdirektor Andreas Wurzer.
„Umgekehrt kann Rezession nicht die Antwort auf die globale Übernutzung sein“, warnt Greenpeace-Klimasprecher Niklas Schinerl. „Politik, Wirtschaft und die Menschen müssen der ökologischen Überschuldung aktiv entgegensteuern. Das gemeinsame Ziel ist nicht Wachstum um jeden Preis, sondern die Kunst, ein gutes und menschenwürdiges Leben mit einem fairen Anteil an Ressourcen der Erde zu führen.“
„Der Verbrauch an natürlichen Rohstoffen ist in den vergangenen 30 Jahren von 30 Milliarden auf 60 Milliarden Tonnen in die Höhe geschnellt. Und die Auswirkungen sind bereits deutlich sichtbar: Klimawandel, zerstörte Ökosysteme, schrumpfende Wasserreserven und Wälder, aussterbende Arten und die Auslöschung von fruchtbaren Böden“, so Lisa Kernegger, Ressourcensprecherin der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.
„Seit mehr als zwei Jahrzehnten lebt die Menschheit über ihre Verhältnisse“, erklärt Mathias Wackernagel, Präsident des Global Footprint Network. „Die aktuellen Bedrohungen, allen voran der Klimawandel, aber auch die leer gefischten Meere, das Schwinden der Wälder, Böden und Trinkwasservorräte sind Zeichen, dass die Erde ihren Kredit an uns nicht mehr verlängern kann.“ Die Ursachen für die ökologische Überschuldung sind Wirtschafts- und Konsummuster, die auf die Umwelt und das Klima keine Rücksicht nehmen.
Den größten Anteil an der ökologischen Überschuldung hat der Kohlendioxidausstoß. Schon im Dezember bei der Klimakonferenz in Kopenhagen können die Staatschefs zeigen, dass sie den Ernst der Lage erkannt haben und bereit sind, sowohl der globale Übernutzung als auch der enormen Ungerechtigkeit bei der Verteilung von Nutzen und Schäden entgegen zu wirken.
Die Plattform Footprint wird von folgenden Organisationen getragen: Agenda X, Bio-Austria, ESD, Fair Trade, GLOBAL 2000, Greenpeace, Klimabündnis, Ökosoziales Forum, SOL, SERI, Südwind Agentur, Vegane Gesellschaft, WWF.
Für Rückfragen:
Wolfgang Pekny, Plattform Footprint, Tel. 0664-1210761, wolfgang.pekny@footprint.at, www.footprint.at.
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, +43 1 48817 231
franko.petri@wwf.at.
Dipl. Pol. Jens Karg, Pressesprecher GLOBAL 2000, Tel.: 06991-4200020, jens.karg@global2000.at.
Niklas Schinerl, Klimasprecher Greenpeace, Tel. 0664-6126704, niklas.schinerl@greenpeace.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung