Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
Die WWF CLIMATE GROUP spart 630.000 Tonnen CO2e ein
Wien, 3. April 2017 – 630.000 Tonnen CO2e konnte das Unternehmensnetzwerk WWF CLIMATE GROUP seit seiner Gründung vor zehn Jahren einsparen. Dies entspricht den Treibhausgasemissionen des jährlichen Stromverbrauchs aller Haushalte in der Steiermark. Die sechs Partnerunternehmen IKEA, Allianz, SPAR, ERSTE Group, gugler* und VBV – Vorsorgekasse ziehen Bilanz über zehn Jahre betrieblichen Klimaschutz. Zudem fordern sie tatkräftige Unterstützung von der österreichischen Bundesregierung. Bis 2050 muss Österreich sein Klimaproblem lösen. Dazu muss der Energiesektor auf 100 Prozent naturverträgliche, erneuerbare Energiequellen umgestellt sein und auch die Wirtschaft muss ihre Treibhausgasemissionen weitgehend vermeiden. „Es gilt einen Zahn zuzulegen. Sonst wird Österreich seinen Beitrag zur Einhaltung der international vereinbarten zwei Grad Grenze nicht schaffen. Wir und viele weitere Unternehmen wollen genau das tun. Dazu brauchen wir dringend geeignete Rahmenbedingungen. Eine langfristige politische Orientierung mit klaren Zielen und Umsetzungsstrategien ist Treiber für die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen sowie weiterer Investitionen in betriebliche Klimaschutzmaßnahmen“, so die Unternehmen unisono.
Die Einsparungen der Branchenleader und Klimaschutzvorreiter fußen auf langfristigen, messbaren Zielen für den Klimaschutz. Dazu zählen ambitionierte CO2e-Reduktionen, die Förderung klimaschonender Produkte und Dienstleistungen sowie Bewusstseinsbildung bei MitarbeiterInnen, KundInnen und GeschäftspartnerInnen. Für die Zielerreichung erstellen die Partner in Abstimmung mit dem WWF jährlich unternehmensspezifische Maßnahmenpläne für die Bereiche laufender Betrieb, technisches Gebäudemanagement, Transport, Fuhrparkmanagement, Lieferkette, Produktportfolio sowie Kommunikation.
Die größten CO2e-Einsparungen gelangen den Unternehmen durch die Nutzung erneuerbarer statt fossiler Energiequellen für ihren Strom-, Heiz- und Kühlbedarf. Auch wichtig sind Energiesparmaßnahmen in den Gebäuden – von energieeffizienter Beleuchtung über Dämmung bis hin zur intelligenten Haustechnik. Aufholbedarf herrscht dafür bei energie- und treibhausgassparenden Mobilitätslösungen für MitarbeiterInnen, KundInnen und Logistik – wie die Nutzung von E-Fahrzeugen, die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Die Entwicklung der CO2e-Einsparung zeigt, dass die Unternehmen die Low-Hanging-Fruits – die kostengünstigsten Reduktionspotenziale – bereits großteils ausgeschöpft haben. Weitere Reduktionen der CO2e-Emissionen werden nun ungleich herausfordernder, sowohl finanziell als auch in Bezug auf benötigte Verhaltensänderungen und Langfristigkeit von Planung und Investition.
„Gemeinsam mehr erreichen“ ist das Leitmotiv der WWF CLIMATE GROUP. Dieses verfolgt das Unternehmensnetzwerk durch gemeinsame Studien, Initiativen, Veranstaltungen und den Einsatz für eine wirksame Energie- und Klimapolitik. Im Laufe der zehnjährigen Zusammenarbeit wurden unter anderem eine österreichweite Stromspar-Initiative für Privathaushalte lanciert, die Studie „Wirtschaftsbarometer Klimaschutz“ in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG zeigte vier Jahre in Folge den Klimaschutz Status quo der österreichischen Unternehmenslandschaft auf. Anfang 2017 forderte die WWF CLIMATE GROUP gemeinsam mit 190 Unternehmen eine wirkungsvolle Energie- und Klimastrategie von der österreichischen Bundesregierung. Zusammen haben die Partner der WWF CLIMATE GROUP die Chance rund 50.000 MitarbeiterInnen zu erreichen und mit rund 15 Millionen Kontakten KundInnen als MultiplikatorInnen für ein klimabewusstes Handeln zu motivieren.
„Die Unternehmen der WWF CLIMATE GROUP zeigen seit zehn Jahren, dass Klimaschutz und erfolgreiches Wirtschaften sehr wohl zusammenpassen. Nun fordern wir die Politik auf, mit konkreten, langfristigen Vorgaben für Planungs- und Investitionssicherheit für die Wirtschaft zu sorgen. Spätestens seit dem Inkrafttreten des Pariser Klimaschutzabkommens Ende 2016 ist keine Zeit mehr zu verlieren.“, betont Andrea Johanides, Geschäftsführerin WWF Österreich. Österreich hat den internationalen Klimaschutzvertrag bereits ratifiziert und verpflichtet sich damit zu der Begrenzung der Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius beizutragen. Dafür ist ein Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl bis spätestens 2050 erforderlich. Das Abkommen sieht auch vor, dass alle Staaten Klimaschutzstrategien mit langfristigen Zielen ausarbeiten sollen. In Österreich wird seit zwei Jahren über eine Energie- und Klimastrategie diskutiert, Konkretes fehlt aber noch.
„Es gibt viele Unternehmen in Österreich, denen Klimaschutz ein großes Anliegen ist, die handeln wollen und darin auch Chancen wie neue Märkte, Arbeitsplätze und Konjunkturimpulse erkennen. Die Politik muss hier einen klaren Weg vorgeben, um teure Fehlinvestitionen zu vermeiden“, so Johanides abschließend.
Weitere Informationen zur WWF CLIMATE GROUP auf www.wwf.at/climategroup
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, MA; WWF Pressesprecherin, theresa.gral@wwf.at, Tel.: +43 1 48817 216
WWF CLIMATE GROUP – das Unternehmensnetzwerk für wirksamen Klimaschutz
2007 gründete der WWF Österreich das Unternehmensnetzwerk WWF CLIMATE GROUP, um gemeinsam mit heimischen Branchenleadern und Klimaschutzvorreitern aktiven Klimaschutz zu betreiben. Gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu leisten. Die Unternehmen tun dies durch ambitionierte CO2e-Reduktionen in ihren Betrieben, die Förderung klimafreundlicher Produkte und Dienstleistungen, Bewusstseinsbildung bei KundInnen, MitarbeiterInnen und Unternehmenspartnern sowie den Einsatz für eine effektive Energie- und Klimapolitik. Zu den aktuell sechs Partnern zählen IKEA, Allianz, ERSTE Group, SPAR, gugler* und VBV – Vorsorgekasse. Gemeinsam haben diese die Chance rund 50.000 MitarbeiterInnen zu erreichen und mit rund 15 Millionen Kontakten KundInnen als MultiplikatorInnen für ein klimabewusstes Handeln zu motivieren. www.wwf.at/climategroup
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung