Umweltschutzorganisation sieht nur schwachen Kompromiss – Einigung der EU-Länder ist zwar ein Fortschritt, aber Umfang der Richtlinie wurde verringert und geschwächt – Deutlich weniger Unternehmen erfasst als sinnvoll.
Energie-Effizienz-Gesetz: WWF fordert Einsparziel von 30 Prozent
In ihrer Stellungnahme zum Ministerialentwurf des Energieeffizienzgesetzes fordert der WWF Österreich deutlich stärkere Einsparungen als geplant. Der Endenergieverbrauch sollte laut der Umweltschutzorganisation bis 2030 um mindestens 30 Prozent sinken – und nicht nur um 18 Prozent, wie es die Bundesregierung vorsieht. „Der vorgelegte Entwurf ist zahnlos, lückenhaft und wenig ambitioniert. Das 2030-Ziel ist zu schwach und die Energielieferanten werden aus ihrer Verpflichtung zum Sparen entlassen. All das muss sich bis zum Beschluss dringend ändern“, sagt WWF-Energiesprecher Karl Schellmann.
Der WWF kritisiert vor allem das geplante Abschaffen der bisherigen Einspar-Verpflichtung für die Energieversorger, was auch dem türkis-grünen Regierungsprogramm widerspricht. „Das ist ein großes Manko. Damit nimmt sich die Politik ein wichtiges Instrument zur Steuerung der Energiewende“, kritisiert Karl Schellmann. Zudem sind die als Ersatz vorgesehenen „strategischen Maßnahmen“ großteils noch gar nicht definiert. „Bis zum Beschluss sollte die Bundesregierung ein messbares Maßnahmenbündel vorlegen. Ohne Nachbesserungen erscheint sogar das Erreichen der niedrigen Einsparziele zweifelhaft“, warnt WWF-Energiesprecher Schellmann.
Das intelligente Sparen von Energie ist von entscheidender Bedeutung, damit Österreich seine Klimaziele erreichen kann. Denn derzeit liegt Österreich beim Energieverbrauch pro Kopf deutlich über dem EU-Durchschnitt. Rund zwei Drittel der verbrauchten Energie stammt aus fossilen Energieträgern wie Erdöl und Erdgas. „Je weniger Energie wir verbrauchen, desto besser ist das für unser Klima und unsere Natur. Zugleich ist Energiesparen volkswirtschaftlich günstig, schafft Arbeitsplätze und erhöht die Innovationskraft der Wirtschaft“, sagt Karl Schellmann vom WWF.
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