Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Energieversorger müssen Potenzial der Energiewende nutzen
Graz/Wien, 24. 9. 2014 – Anlässlich des heute beginnenden Kongresses der Interessensvertretung der österreichischen Elektrizitätswirtschaft, Oesterreichs Energie, fordern die Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF Österreich die Energieversorgungsunternehmen (EVU) auf, die wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale der Energiewende für sich und ihre Kunden zu nutzen. Immer noch bremsen einige große Energiekonzerne die konsequente Umsetzung der Energiewende in Österreich und Europa.
„Gerade jene Konzerne, die es bislang verabsäumt haben, auf ein Energiesystem umzusteigen das auf erneuerbaren Energiequellen basiert, sind jetzt mit massiven Gewinneinbrüchen konfrontiert. Deshalb versuchen sie an allen Fronten die Energiewende zu torpedieren“, kritisieren die Umweltschutzorganisationen. Beispielsweise haben auch österreichische Konzerne wie der Verbund mit seinen Investments in fossile Kraftwerke in Frankreich oder der Türkei oder die EVN mit der Beteiligung an einem Steinkohlekraftwerk in Deutschland übermäßig in fossile Kraftwerke investiert und dabei auch durch diesen strategischen Fehler finanziellen Schaden genommen. Danach werden aber die Förderungen für erneuerbare Energie kritisiert. „Es braucht beim Branchentreffen der E-Wirtschaft deshalb jetzt ein klares Bekenntnis zur Energiewende und zum Ausstieg aus fossiler Energieerzeugung. Wir können es uns nicht länger leisten den Umstieg auf Erneuerbare auf die lange Bank zu schieben, sondern müssen jetzt die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas durch saubere Energieformen ersetzen“, so GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF unisono.
Ambitionierte EU-2030-Klima- und Energieziele und Kohleausstieg in Österreich gefordert
„Die aktuelle europäische Debatte um die Klima- und Energieziele bis 2030 ist richtungsentscheidend für die zukünftige Versorgung Europas mit erneuerbarer Energie“, so Julia Kerschbaumsteiner, Klima- und Energiesprecherin bei Greenpeace CEE in Österreich. „Die Bevölkerung will sichere und saubere Energie und die steigende Zahl der Unternehmen, die in Österreich sauberen Strom anbieten, bestätigt diesen Trend. Wer hier hinterher hinkt, wird klar zum Verlierer der Energiewende“, ist die Energiesprecherin sicher.
Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 verweist darauf, dass laut einer Umfrage von Erneuerbare Energie Österreich 79 Prozent der ÖsterreicherInnen eine rasche Umsetzung der Energiewende wollen. Für GLOBAL 2000 braucht es daher neben Reformen der EU-Klimapolitik auch ein Umdenken in den Zentralen der Energiekonzerne: „Das Branchentreffen sollte genutzt werden um über Abschaltpläne von Kohlekraftwerken in Österreich zu diskutieren. Für Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber ist das auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, immerhin wirbt der Konzern mit sauberer Energie“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. So läuft etwa das Kohlekraftwerk Mellach in der Steiermark immer noch ohne Abschaltplan. Dort werden durchschnittlich pro Jahr 440.000 Tonnen Kohle verbrannt und 1,1 Mio. Tonnen CO2 emittiert.
Wasserkraft naturverträglich nutzen
Ausreichend Potenzial sieht der WWF auch in der ökologisch verträglichen Nutzung der Wasserkraft. So können nach Studien des WWF noch substanzielle Steigerungen in der Produktion realisiert werden ohne die letzten intakten Flüsse zu beeinträchtigen. Allerdings behindern gerade die Energieversorger selber oftmals die rasche Umsetzung von realistischen Projekten der Energiewende, weil sie sehr oft an alten Prestigeprojekten, die unökologisch und sozial nicht verträglich sind, festhalten. „Unrühmliche Beispiele hierfür sind das TIWAG-Vorhaben Kaunertal sowie die Projekte an der Isel oder an der Ybbs“, erklärt Christoph Walder, Wasserkraftsprecher des WWF. Die E-Wirtschaft sollte die Chance dieses Kongresses nutzen und sich klar zu Nachhaltigkeitskriterien bekennen, die die Verbauung der letzten intakten Flüsse Österreichs verbindlich ausschließt. „Es ist absurd, dass Spitzenvertreter der E-Wirtschaft die erneuerbaren Energien permanent attackieren statt für höhere CO2-Preise zu kämpfen, Dienstleistungen anzubieten die zum Stromsparen führen und sich für konsequente langfristige Energieziele einzusetzen, die Investitionssicherheit bieten“, so Walder abschließend.
Die Umweltorganisationen fordern abschließend, dass die EVUs das Branchen-Treffen nutzen, um zukunftsfähige Szenarien für den Umstieg auf Erneuerbare zu entwickeln.
Rückfragehinweis:
Karin Nakhai, Pressesprecherin GLOBAL 2000, Tel: 0699 14 2000 20
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel: 01-48817-231
Melanie Aldrian, Pressesprecherin Greenpeace CEE in Österreich , +43 (0) 664 612 6725
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