Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Erhöhte Hochwassergefahr an der Donau

Wien, 5. März 2012 – Nach dem extrem schneereichen und ungewöhnlich kalten heurigen Winter, herrscht in den Donauanrainerstaaten Mittel- und Osteuropas erhöhte Hochwassergefahr. Im Unterlauf der Donau in Rumänien und Bulgarien, wird die Schneeschmelze zu massiven Überschwemmungen und somit zu Millionenschäden führen, befürchtet der WWF. „Hochwasser hätten überhaupt keine gefährlichen Konsequenzen, wenn Flussauen ihre natürlichen Funktionen erfüllen könnten – nämlich die Wassermassen aufzusaugen wie ein Schwamm, und danach langsam und sicher wieder an die Flüsse abzugeben“, erklärt Fließgewässerexpertin Orieta Hulea von WWF Donau-Karpaten-Programm. Der WWF setzt sich deshalb für großflächige Auenwiederherstellung durch Rückbaumaßnahmen an der gesamten Donau ein.
„Wenn wir die Auen von den Flüssen abtrennen, wie es im Zuge der Regulierungen im Großteil Europas im 20. Jahrhundert üblich war, verlieren sie ihr Rückhaltevermögen und die Hochwassergefahr steigt“, ergänzt Arno Mohl, internationaler Flussexperte des WWF Österreich. „Die einfachste und günstigste Versicherung gegen schlimme Hochwasserfolgen besteht darin, natürliche Flussufer zu erhalten, wo immer dies möglich ist“, unterstreicht Mohl.
Dennoch sollen weiterhin wertvolle natürlich erhaltene Flussbereiche und Auen begradigt und kanalisiert werden, wie etwa an der kroatisch-serbischen Donau im Naturpark Kopački Rit. „Wenn man Flüsse in ein Korsett sperrt, schießt das Wasser im Hochwasserfall wie in einer Wasserautobahn unaufhaltsam flussabwärts; mit oft katastrophalen Folgen für die Anrainer,“ warnt Mohl. Die Naturschutzorganisation hat gegen diese massiven Ausbaupläne an der Donau eine Petition aufgelegt, die unter www.amazon-of-europe.com/petition-de unterstützt werden kann.
Darüber hinaus herrscht an den Flüssen im Donaueinzugsgebiet ein Wasserkraftboom. Fast überall, wo derzeit noch natürliche Flussstrecken zu finden sind, befinden sich große und kleine Kraftwerke in Planung oder Bau. Gehen diese hunderte Kraftwerke in Betrieb, sorgen sie jeweils für eine Beschleunigung und Erhöhung der Wellen im Hochwasserfall. Dies kann katastrophale Folgen für Mensch und Natur haben.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf