Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
EU-Bericht zeigt großen Handlungsbedarf bei Schutz und Renaturierung von heimischen Flüssen

Anlässlich des aktuellen Berichts der EU-Kommission zum Gewässer-Zustand fordert der WWF von der heimischen Politik mehr Ambition bei der Renaturierung von Flüssen. Zudem sollten laut Bericht Megaprojekte wie der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal auf Zukunftsfähigkeit geprüft werden. “Fast 60 Prozent der heimischen Flüsse sind in keinem guten Zustand. Doch statt Tempo bei der Sanierung zu machen, setzt die Politik weiter auf naturzerstörerische Planungsfossile wie den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal. Wir brauchen ein Umdenken”, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek. Die Naturschutzorganisation fordert daher eine unabhängige Prüfung des gesamten Ausbauprojekts, da Wirtschaftlichkeit und Energieausbeute aufgrund der voranschreitenden Klimakrise und ihren Auswirkungen auf die Gletscherschmelze und Niederschlagsmuster mehr als fraglich sind.
EU-Bericht bestätigt WWF-Forderungen
Die aktuellen Empfehlungen der Europäischen Kommission bestätigen die Forderungen des WWF im Bereich Wasserkraft. Der Bericht zeigt die Notwendigkeit für mehr Schwallsanierung, Überprüfung von neuen Projekten in Alpentälern, die finanzielle Beteiligung der Verursacher:innen bei der Sanierung der Schäden und Vorrang für Effizienzsteigerung bestehender Anlagen.
Die Kommission empfiehlt weiter, dass Österreich mehr Ambition beim Schutz und der Wiederherstellung seiner Flüsse an den Tag legt. Folglich braucht es dringend verbindlichen Schutz von ökologisch besonders wertvollen Fließgewässern. Außerdem müssen schädliche und unnötige Barrieren rückgebaut und Flüsse großzügig renaturiert werden. “Wasserkraftbetreiber:innen sollten stärker dazu verpflichtet werden, die verheerenden Folgen von künstlichen Wasserstandsschwankungen aufgrund der Schwall-Sunk-Belastung durch Speicherkraftwerke zu beheben. Die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen sollte gemäß Empfehlungen der Kommission auch von den Verursacher:innen mitgetragen werden”, betont Bettina Urbanek vom WWF.
Hintergrund:
Der alle sechs Jahre vorgelegte Umsetzungsbericht an das Europäische Parlament und den Rat bewertet die Gewässerbewirtschaftungspläne und die Hochwasserschutzpläne der Mitgliedstaaten für den Zeitraum 2022 bis 2027, wie es in der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Hochwasserrichtlinie (FD) vorgesehen ist.
Link zum Länderbericht Österreich.
Im November 2024 zeigte der Bericht „State of Water“ der Europäischen Umweltagentur, dass über 60 Prozent der Oberflächengewässer in Europa einen guten ökologischen Zustand verfehlen und saniert werden müssen. Fast 70 Prozent weisen einen besorgniserregenden chemischen Zustand auf. Die Ergebnisse des Berichts verdeutlichen, dass die meisten Anstrengungen noch bevorstehen, wenn die Mitgliedstaaten entschlossen sind, die wichtigsten Ziele der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der damit verbundenen Gesetzgebung bis zur gesetzlichen Frist 2027 vollständig zu erreichen.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF: Neues Brutfloß sichert Überleben der bedrohten Flussseeschwalbe
Neu renoviertes Brutfloß als geschützter Nistplatz für die bedrohten Zugvögel – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierung an der March