Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
EU-Kommission gibt grünes Licht für Wasserrahmenrichtlinie. Meilenstein für Naturschutz
Ein neuer Bericht der EU-Kommission zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) setzt einen Meilenstein für den Naturschutz. „Die EU-Kommission bewertet die Richtlinie in ihrer jetzigen Form als unverzichtbare Säule des Gewässerschutzes. Das ist ein großer Sieg für unsere Flüsse und eine klare Absage an die Industrie- und Wirtschaftslobbys, die sich zugunsten kurzsichtiger Profitinteressen für eine Aufweichung der EU-Vorschriften eingesetzt haben“, analysiert Bettina Urbanek vom WWF Österreich, der sich seit zwei Jahren im Zuge der Aktion „Rette unser Wasser“ für die Richtlinie einsetzt. „Jetzt müssen Mitgliedsländer wie Österreich ihre Flüsse ökologisch sanieren und effektiv vor weiterer Verbauung schützen“, sagt WWF-Expertin Urbanek.
Denn die EU-Kommission kritisiert insbesondere die nationale Implementierung der Richtlinie und benennt klar, warum aktuell 60 Prozent der Flüsse in Europa und auch Österreich die ökologischen Mindeststandards nicht erreichen: „weitgehend unzureichende Finanzierung, langsame Umsetzung und unzureichende Integration von Umweltzielen“. Dies gilt in besonderem Maße für Österreich, wo das Budget für ökologische Gewässersanierung seit 2015 bei Null liegt. „Damit ist die kommende Bundesregierung am Zug, ein seit langem überfälliges, umfassendes Sanierungsprogramm für Österreichs Flüsse zu beschließen und zu finanzieren. Gleichzeitig braucht es auch einen effektiven Schutz der noch intakten Flüsse vor weiterer Verbauung“, so Bettina Urbanek.
Erst letzte Woche hatte die Europäische Umweltagentur in ihrem Bericht „State of the Environment 2020“ die WRRL als zentrales Instrument im Kampf gegen das Artensterben definiert. „Damit der ‚European Green Deal‘ und die Sicherung der Ökosysteme sowie Wasserressourcen gleichermaßen gelingen, braucht es auch konkrete Naturschutzkriterien für die Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien. Jedes dritte neu geplante Wasserkraftwerk, liegt in einem Schutzgebiet. Derartige Konflikte können leicht vermieden werden, wenn die Naturverträglichkeit schon bei der Fördervergabe berücksichtigt wird – das kommende Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz muss das unbedingt berücksichtigen“, fordert WWF-Vertreterin Bettina Urbanek.
Europaweiter Schulterschluss für Wasserschutz zeigt Wirkung
Mehr als 5.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forderten Anfang Dezember in einem offenen Brief die Beibehaltung der Wasserrahmenrichtlinie, um den katastrophalen Artenrückgang in Süßwasserökosystemen zu stoppen. Anfang des Jahres haben 375.386 Bürgerinnen und Bürger mit der Kampagne „Rette unser Wasser“ (#ProtectWater) an der öffentlichen Konsultation der EU- Kommission teilgenommen, um ihren Widerstand gegen die Aufweichung der Richtlinie auszudrücken. Der WWF hat diese Aktion gemeinsam mit mehr als 130 zivilgesellschaftlichen Organisationen federführend unterstützt.
Download des Berichtes: https://ec.europa.eu/environment/water/fitness_check_of_the_eu_water_legislation/index_en.htm
Rückfragen und Kontakt:
Vincent Sufiyan, WWF-Pressesprecher, Tel. 0676 83488 308,
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Bettina Urbanek, Gewässerexpertin WWF Österreich, Tel. 01/48817-275,
E-Mail: bettina.urbanek@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen