Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
Fischgenuss mit gutem Gewissen
Wien, 1. Dezember 2011 – Welchen Fisch kann ich mit gutem Gewissen essen? Diese Frage beantwortet die neue Ausgabe des WWF-Einkaufsratgebers für Fisch und Meeresfrüchte, die heute veröffentlicht wurde. Eine gute Wahl sind demnach Dorsch und Hering aus der östlichen Ostsee, Sprotten aus Nord- und Ostsee sowie Lachs aus dem Ost-Pazifik. Dagegen sollte man auf Rotbarsch, Schwertfisch, tropische Garnelen und Aal lieber verzichten. Eine grundsätzliche Ori-entierung beim Fischeinkauf bieten das MSC-Siegel bei Meeresfischen aus Wildfang sowie das Bio-Siegel bei Zuchtfisch. Fisch aus kleinräumiger österreichischer Zucht ist ebenfalls eine gute Wahl. Der WWF-Ratgeber bewertet 58 handelsübliche Arten, die nicht aus zertifizierter Quelle erhältlich sind, nach ökologischen Kriterien wie Bestandsentwicklung und Fangmethoden. Zehn der bewerteten Fischereien und Zuchten gelten demnach als „Gute Wahl“, 16 als „Zweite Wahl“, 32 fallen in die Kategorie „Lieber nicht“.
„Die Situation insgesamt ähnelt dem Vorjahr. Für Sorgenkinder wie Nordseekabeljau gibt es kei-ne Entwarnung“ sagt Georg Scattolin, WWF Meeresexperte. Wo es Veränderungen in der Bewer-tung gibt, gehe der Trend meist nach unten. „Immer mehr Fanggebiete müssen herabgestuft werden, da die befischten Bestände zu stark unter Druck stehen“. In Europa gelten bereits drei von vier kommerziell genutzten Fischbeständen als überfischt. Der WWF fordert daher von der laufenden Reform der Europäischen Fischereipolitik einen entschlossenen Kurswechsel zu einer nachhaltigen und damit zukunftsfähigen Fischerei.
Beim Konsumenten ist die Problematik mittlerweile angekommen: Neun von zehn Verbrauchern in der EU verlangen Fisch aus nachhaltigen Quellen, wie aus einer repräsentativen Umfrage des WWF hervorgeht. „Wer konsequent Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei oder Bio-Zucht kauft, hilft dabei, die Meere und ihren natürlichen Fischreichtum zu schützen. Ver-antwortungsvoller Fischkonsum schafft ein Gegengewicht zur Plünderung der Meere“, betont Scattolin. Jeder Österreicher konsumiert im Jahr durchschnittlich acht Kilogramm Fisch. „Da macht es einen großen Unterschied, ob man sich für nachhaltig gefangenen Fisch entscheidet.“
Mit der beliebten Entscheidungshilfe für unterwegs gibt der WWF dem Verbraucher mittels Ampelsystem eine schnelle Orientierung für den Restaurantbesuch oder im Supermarkt. Der Ratgeber im handlichen Taschenformat listet Empfehlungen für 58 Arten. „Der WWF-Fischratgeber ist ein Erfolgsmodell. Seit Jahren können sich Verbraucher, beim Fischeinkauf für den Schutz der Meere stark machen“, bilanziert Scattolin. Das öffentliche Bewusstsein für das Problem der Überfischung sei stark gewachsen. Neben Konsumenten habe der Ratgeber auch Fischhändler und Gastronomen in Bewegung gebracht „Nachhaltige Fischerei und Zucht hat in der Fischbranche einen höheren Stellenwert bekommen. Das ist ein großer Erfolg, aber es bleibt noch viel zu tun“ so Scattolin.
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Lisa Simon, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: 01-48817-215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
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