Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
„Fischräuber“ am Pranger: WWF gegen Hetze an bedrohten Arten

Wien, am 6. März 2013 – Der WWF weist die Behauptungen des Fischereiverbandes Steiermark, wonach der Artenschutz für fischfressende Tierarten Schuld am Rückgang der Fischbestände in heimischen Gewässern sei, entschieden zurück. „Die allergrößten Fischräuber sind Wasserkraftwerke, hier sind wir uns einig. Nicht geschützte Arten die es trotz jahrzehntelanger Verfolgung und lokaler Ausrottung, wieder geschafft haben, bei uns Fuß zu fassen“, stellt Christoph Walder vom WWF klar. Viele österreichische Flüsse sind durch Regulierung, Zerschneidung und Aufstau in einem katastrophalen ökologischen Zustand. An hart verbauten Ufern verlieren Fische Laichplätze, gute Einstände und Fluchtmöglichkeiten im Hochwasserfall. All dies veringert ihren Fortpflanzungserfolg, und die Fangerträge gehen zurück.
„Wie viele Tierarten, fressen Fische selbst auch andere Lebewesen wie Insekten, Amphibien, Reptilien oder sogar kleine Säugetiere. Würde deshalb jemand die Dezimierung von Fischen fordern?“ schüttelt Walder den Kopf. Man dürfe in der Diskussion nicht vergessen, dass es sich beim Fischen in Österreich überwiegend um eine Freizeitbeschäftigung von Menschen handelt, nicht um einen Wirtschaftszweig.
Tierarten wie der Fischotter oder der Kormoran sind wertvolle natürliche Bestandteile der heimischen Natur. „An ökologisch intakten und fischereilich vorbildlich bewirtschafteten Gewässern funktioniert ein konfliktfreies Neben- und Miteinander von Fischern und Fischottern, und das bei natürlichen Fischbeständen“, hebt der WWF hervor und wirbt für mehr ökologisches Gesamtverständnis seitens der Fischereiverbände. „Wir laden die Fischereiverbände gerne ein, gemeinsam mit uns am Schutz und der Wiederherstellung von intakten Flussgebieten zu arbeiten“, bietet Walder vom WWF abschließend an.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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