Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
„Fischräuber“ am Pranger: WWF gegen Hetze an bedrohten Arten
![Europäischer Fischotter](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/05/c-wwf-referate-europaeischer-fischotter-c-h-glader-4nature.jpg)
Wien, am 6. März 2013 – Der WWF weist die Behauptungen des Fischereiverbandes Steiermark, wonach der Artenschutz für fischfressende Tierarten Schuld am Rückgang der Fischbestände in heimischen Gewässern sei, entschieden zurück. „Die allergrößten Fischräuber sind Wasserkraftwerke, hier sind wir uns einig. Nicht geschützte Arten die es trotz jahrzehntelanger Verfolgung und lokaler Ausrottung, wieder geschafft haben, bei uns Fuß zu fassen“, stellt Christoph Walder vom WWF klar. Viele österreichische Flüsse sind durch Regulierung, Zerschneidung und Aufstau in einem katastrophalen ökologischen Zustand. An hart verbauten Ufern verlieren Fische Laichplätze, gute Einstände und Fluchtmöglichkeiten im Hochwasserfall. All dies veringert ihren Fortpflanzungserfolg, und die Fangerträge gehen zurück.
„Wie viele Tierarten, fressen Fische selbst auch andere Lebewesen wie Insekten, Amphibien, Reptilien oder sogar kleine Säugetiere. Würde deshalb jemand die Dezimierung von Fischen fordern?“ schüttelt Walder den Kopf. Man dürfe in der Diskussion nicht vergessen, dass es sich beim Fischen in Österreich überwiegend um eine Freizeitbeschäftigung von Menschen handelt, nicht um einen Wirtschaftszweig.
Tierarten wie der Fischotter oder der Kormoran sind wertvolle natürliche Bestandteile der heimischen Natur. „An ökologisch intakten und fischereilich vorbildlich bewirtschafteten Gewässern funktioniert ein konfliktfreies Neben- und Miteinander von Fischern und Fischottern, und das bei natürlichen Fischbeständen“, hebt der WWF hervor und wirbt für mehr ökologisches Gesamtverständnis seitens der Fischereiverbände. „Wir laden die Fischereiverbände gerne ein, gemeinsam mit uns am Schutz und der Wiederherstellung von intakten Flussgebieten zu arbeiten“, bietet Walder vom WWF abschließend an.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...