Rechnungshof-Bericht zeigt große Defizite und massiven Handlungsbedarf – WWF fordert rasche Umsetzung aller Empfehlungen und Maßnahmen gegen Flächenfraß – Zuständiger Landesrat Achleitner gefordert
Flut von fast 50 Stellungnahmen zum TIWAG-Plan erreichen den Umweltminister in Wien

Wien, Innsbruck, 10. September 2014 – Bereits im Jahr 2008 hat die TIWAG den Rahmenplan für die umstrittenen Kraftwerkspläne im Tiroler Oberland an das Umweltministerium übermittelt. Erst Ende Juli 2014 erhielt die Öffentlichkeit Einsicht in das 800-Seiten-Papier. Bis zum 8. September blieb Zeit, dazu Stellung zu nehmen. „Trotz der sehr kurzen Stellungnahmefrist mitten in der Urlaubszeit, haben sich bis gestern Mittag 47 Organisationen, Verbände Initiativen und Privatpersonen eingebracht und ihre Bedenken geäußert“, zeigt sich Thomas Diem vom WWF beeindruckt über das große Interesse der Zivilgesellschaft. Knapp die Hälfte der Stellungnahmen aller großen Umweltorganisationen über Agarvereinigungen, Tourismusvereine, Rafting- und Kajakverbänden sind dem WWF bekannt. Darin hagelt es zum Teil harsche Kritik. Pikanterweise hat sich auch ein Aufsichtsratsorgan der TIWAG selbst kritisch geäußert. Einzig die Wirtschaftskammer Tirol findet für den TIWAG-Plan unterstützende Worte. Alle anderen dem WWF vorliegenden Stellungnahmen sind kritisch.
Aus Sicht des WWF und von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, zeigen die zahlreichen negativen Stellungnahmen vor allem, dass es der TIWAG nun sehr schwer fallen wird, ihre Pläne als öffentliches Interesse anerkannt zu bekommen. Auch die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig ist strikt gegen diesen Plan und die Zuerkennung eines öffentlichen Interesses. Im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung steht es dem Umweltminister frei, einen Wasserwirtschaftlichen Rahmenplan zu genehmigen oder abzuweisen. „Auf Grundlage der so deutlichen Ablehnung der Öffentlichkeit und der umfassende, grundlegenden und substanziellen Kritik kann der Minister den TIWAG-Plan niemals anerkennen,“ ist sich Thomas Alge, Geschäftsführer des ÖKBÜRO sicher.
Für die beiden Umweltorganisationen zeigen die zahlreichen Einwände vor allem, dass jetzt ein breiter und rechtskonformer Beteiligungsprozess mit allen Interessensgruppen im Rahmen eines Runden Tisches einberufen werden muss. Nur dadurch kann garantiert werden, dass alle Einwände ernst genommen werden und ausreichend Berücksichtigung finden, wie es die gesetzlich vorgeschriebene Strategische Umweltprüfung vorschreibt.
Rückfragehinweis
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 0676-83488203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Thomas Alge, Geschäftsführer ÖKOBÜRO, Tel. 0699 102-95-159, E-Mail: thomas.alge@oekobuero.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Fünf WWF-Tipps für umweltschonenden Christbaumkauf
Großteil der Österreicher:innen setzt auf echte Bäume zu Weihnachten – Naturschutzorganisation liefert Entscheidungshilfe für umweltschonende Baumwahl
WWF warnt vor Scheitern der COP28: Auslaufen fossiler Energien als Knackpunkt
Fossile Energien entscheiden über Erfolg und Misserfolg der Klimakonferenz – WWF fordert Verknüpfung mit Ausbau der Erneuerbaren – Fonds für Klimaschäden ist positiver Grundstein für mehr Klimagerechtigkeit
Weltbodentag: WWF kritisiert Ausreden und Schönfärberei der Politik
Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF-Erfolg: Seltenes Sumatra-Nashorn geboren
In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit