Anhaltende Verbauung und Versiegelung verschärfen Hitze – WWF fordert Entsiegelungs-Offensive, Begrünung in den Städten und Limit für den Bodenverbrauch
FPÖ-Politiker Haimbucher erhält Black Globe Award 2016

Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace, WWF und GLOBAL 2000 verleihen heute dem oberösterreichischen Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbucher den ‚Black Globe Award 2016‘. Der Preis zeichnet Personen aus, die ein Vorankommen beim Klimaschutz verhindern oder die globale Erwärmung leugnen. Haimbucher will mit dem Jahr 2017 die Förderprogramme für alternative Heizsysteme, wie Solarthermieanlagen, Wärmepumpen sowie Fern- und Nahwärmenetze streichen. Zuvor hat er bereits öffentlich bekannt gegeben, dass sein Ressort, das Wohnbauressort, „nichts“ zur Umsetzung des Klimaabkommens beitragen wolle (siehe auch Hintergrundpapier unter http://bit.ly/2fxPa1b). Damit handle er gegen den Umweltschutz als auch gegen die Klimaziele von Paris und verdiene den Negativpreis, so die Umweltschutzorganisationen unisono.
„Wer kurz nach dem in Kraft treten des Klimaschutzabkommens von Paris die Förderprogramme des Landes für erneuerbare Energie abmontieren will, hat sich den ‚Black Globe Award 2016‘ mehr als verdient. Haimbucher handelt auch gegen die Interessen der oberösterreichischen Beschäftigten im Bereich erneuerbarer Energie“, sagt die Jury, die sich aus den Klimasprechern Karl Schellmann vom WWF, Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000 und Adam Pawloff von Greenpeace zusammensetzt.
Der zweite Platz geht an den Vorstandsvorsitzenden der OMV AG Rainer Seele. Hauptgrund: Der österreichische Mineralölkonzern hat kurz nach Abschluss der UN-Klimakonferenz in Paris mit Probebohrungen in der Arktis begonnen. „Erdöl gehört der Vergangenheit an. Wie es scheint, will Seele diese Tatsache nicht wahr haben und ignoriert gänzlich das Klimaabkommen von Paris. Damit hat er sich den zweiten Platz beim ‚Black Globe Award 2016‘ redlich verdient“, sagt die Jury.
Der dritte Platz ergeht an den Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich Christoph Leitl. Die WKO spielt ein falsches Spiel: Zwar begrüßt sie den Abschluss des Klimaabkommens von Paris, spricht sich jedoch gegen langfristige Ziele bei der österreichischen Klima- und Energiestrategie aus. Das obwohl das Pariser Klimaschutzabkommen vorsieht, dass alle Staaten nationale Klimaschutzstrategien mit langfristigen Zielen erarbeiten müssen. „Für Verweigerung, Gegendruck und Widersprüche beim Klimaschutz erhält daher der Klima-Zauderer Leitl den dritten Stockerlplatz“, so die Jury abschließend.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, Kommunikationsleiter WWF Österreich, 01 488 17 231, gerhard.auer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hohe Lebensmittelpreise: WWF fordert Maßnahmen gegen Verschwendung
Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.