Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
G20-Gipfel darf in der Krise den Klimaschutz nicht fallen lassen
Cannes/Wien, 3. November 2011 – Der WWF zeigt sich vor Beginn des G20-Gipfels in Cannes besorgt, dass wichtige politische Themen wie der Kampf gegen den Klimawandel und die Armut vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise immer mehr vernachlässigt werden. Der WWF ruft die Staats- und Regierungschefs deswegen auf, sich diesen dringenden Agendapunkten der internationalen Politik wieder stärker zu widmen. Der WWF setzt sich in diesem Zusammenhang für eine globale Finanztransaktionssteuer sowie Abgaben auf den Flug- und Schiffsverkehr ein, um unter anderem Entwicklungsländer bei ihren internationalen Klimaschutzanstrengungen zu unterstützen
“So groß die Gefahren der momentanen Finanzkrise sind, sie dürfen nicht alle anderen Probleme der Menschheit überlagern”, sagt Regine Günther, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. “Während in Cannes die Staats- und Regierungschefs über Schuldenschnitte und Hebelwirkungen diskutieren, schreitet der Klimawandel voran und Millionen Menschen sind von Hunger bedroht. Diese Probleme müssen zurück auf die Agenda der europäischen und der internationalen Politik.”
Eine internationale Finanztransaktionssteuer sowie ein internationales Abgabensystem für Flug- bzw. Schiffsverkehr wären aus Sicht des WWF geeignete Wege, um neue Mittel für den Kampf gegen soziale und ökologische Probleme zu gewinnen. Eine Transaktionssteuer von 0,1 Prozent würde zwischen 410 Milliarden und einer Billion US-Dollar einbringen. Abgaben auf die Emissionen von Flugzeugreisen und den Schiffsverkehr würden nicht nur die Emissionen senken, sondern zusätzlich mindesten 24 Milliarden US-Dollar jährlich einbringen. Ein signifikanter Teil der Einnahmen sollte dem internationalen Klimaschutz zu Gute kommen und für den im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen neu geschaffenen “Green Climate Fund” bereitgestellt werden. Das Prinzip einer gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung aus der Klimarahmenkonvention muss berücksichtigt werden, sodass den Entwicklungsländern keine ökonomischen Nachteile durch die Abgabe entstehen.
“Es sind nur noch rund vier Wochen bis zum Klimagipfel in Südafrika, und die G20 stehen in der Verantwortung, den Klimaverhandlungen in Richtung Durban einen Schub zu geben”, so Regine Günther. “Die Beschlüsse des letzten Klimagipfels dürfen keine leere Hülse bleiben.”
Darüber hinaus sollte in Cannes endlich der weltweite Abbau umweltschädlicher Subventionen vorangetrieben werden. Darauf hatten sich die G20 bereits 2009 in Pittsburgh verständigt. Bislang wurden diese Pläne nicht konkretisiert. Der WWF fordert, dass auf dem G20-Gipfel konkrete Aktions- und Zeitpläne und ein transparentes Berichtswesen der einzelnen Länder verabschiedet werden. Laut der OECD sind allein im Jahr 2010 Subventionen in Höhe von 500 Milliarden US Dollar für fossile Energieträger ausgegeben worden.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...