Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Gemeinsam für den Inn am Weltfischwandertag
Anlässlich des „Weltfischwandertags“ (World Fish Migration Day) am 21. April fordern die Tiroler Naturfreunde, der Tiroler Fischereiverband und der WWF mehr Taten, um auch den Fischen im Tiroler Inn und seinen Zuflüssen wieder das Wandern und damit das Überleben zu ermöglichen.
Naturfreunde: Der Inn braucht Schutz, Auen und unverbaute Seitenbäche
„Die Leitfischarten im Inn sind Forellen und Äschen, auch der bis zu 1,5 Meter lange „Donaulachs“ Huchen kommt im Inn vor“, erklärt Leo Füreder, Vorsitzender der Tiroler Naturfreunde. „Alle diese Arten sind typische Wanderfische, die in ihrem Lebenszyklus den Fluss auf- und abschwimmen müssen. Für das Überleben dieser Arten ist daher eine durchgehende Fließstrecke immens wichtig.“
„Wenn wir wollen, dass diese Fische, genauso wie andere flussassoziierte Pflanzen und Tiere, weiterhin natürlich im Tiroler Innsystem vorkommen, dann brauchen wir stille Auengewässer, unverbaute Seitenbäche und die freie Fließstrecke am Inn.“
WWF: Schutzverordnung als zentrales Wahlversprechen muss endlich umgesetzt werden
„Am 5. Februar hat Landeshauptmann Platter den Schutz des freien Inn von Haiming bis Kirchbichl noch im ersten Halbjahr 2018 zugesichert. Er hat also noch zehn Wochen Zeit zu beweisen, ob man sich auf sein Wort verlassen kann“, erinnert Elisabeth Sötz, Inn-Expertin des WWF, an ein zentrales Wahlversprechen des Tiroler Landeshauptmanns. Schon 2014 hatte die damalige Landesregierung versprochen, zumindest die Strecke von Haiming bis Kirchbichl zur „hochwertigen Gewässerstrecke“ zu erklären, an der keine Querbauwerke errichtet werden dürfen. Im Sommer 2017 war dann endlich ein entsprechender Verordnungsentwurf in Begutachtung, den die Landesregierung aber vor der Wahl nicht mehr beschließen wollte.
Während Österreichs Flüsse und Bäche durchschnittlich alle 600 Meter in ihrem Fluss unterbrochen werden, kann der Inn in Tirol noch 150 km frei fließen. Vom Kraftwerk Prutz bis zum Kraftwerk Kirchbichl wird er von keinen Staumauern oder anderen Querbauwerken unterbrochen. Sötz: „Diese einzigartige Chance gilt es jetzt zu nutzen!“
Tiroler Fischereiverband: Weitere Anbindung von Seitenbächen nötig
„Ebenso wichtig wie die freie Fließstrecke des Inn ist die Anbindung von Seitenbächen, damit die Fische dort einwandern und laichen können und Schutz vor den Schwallwellen der Wasserkraftwerke finden“, ergänzt Zacharias Schähle vom Tiroler Fischereiverband. „Gemeinsam mit dem Bund, dem Land Tirol, der Fischereigesellschaft Innsbruck, Gemeinden und dem WWF haben wir an einzelnen Bächen bereits begonnen, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Damit aus dem Inn und seinen Zubringern aber wieder ein lebendiges Flusssystem wird, muss viel mehr passieren.“
BILDER: https://bit.ly/2JTJbmx
Die Fotos unter diesem Link stehen Ihnen zur Illustration Ihrer Berichterstattung zu dieser Presseaussendung bei redaktioneller Erwähnung des WWF und Nennung der Fotocredits kostenfrei zur Verfügung.
Rückfragehinweis:
Elisabeth Sötz, Inn-Expertin des WWF Österreich, +43 676 83488 304, elisabeth.soetz@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...