Es braucht ein Time Out, um die Dringlichkeit von Natur- und Klimaschutz zu unterstreichen. Nehmen wir uns bewusst 60 Minuten unserer Zeit, in denen wir die Natur wieder zurückholen, uns politisch engagieren, eine Petition unterschreiben oder uns mit anderen Menschen über Natur- und Klimaschutz unterhalten.
Mit der gemeinsamen Aktion „Renaturieren statt Betonieren“ zur WWF Earth Hour können wir ein Zeichen setzen und eine politische Trendumkehr einfordern.
Gemeinsam für den Inn am Weltfischwandertag

Anlässlich des „Weltfischwandertags“ (World Fish Migration Day) am 21. April fordern die Tiroler Naturfreunde, der Tiroler Fischereiverband und der WWF mehr Taten, um auch den Fischen im Tiroler Inn und seinen Zuflüssen wieder das Wandern und damit das Überleben zu ermöglichen.
Naturfreunde: Der Inn braucht Schutz, Auen und unverbaute Seitenbäche
„Die Leitfischarten im Inn sind Forellen und Äschen, auch der bis zu 1,5 Meter lange „Donaulachs“ Huchen kommt im Inn vor“, erklärt Leo Füreder, Vorsitzender der Tiroler Naturfreunde. „Alle diese Arten sind typische Wanderfische, die in ihrem Lebenszyklus den Fluss auf- und abschwimmen müssen. Für das Überleben dieser Arten ist daher eine durchgehende Fließstrecke immens wichtig.“
„Wenn wir wollen, dass diese Fische, genauso wie andere flussassoziierte Pflanzen und Tiere, weiterhin natürlich im Tiroler Innsystem vorkommen, dann brauchen wir stille Auengewässer, unverbaute Seitenbäche und die freie Fließstrecke am Inn.“
WWF: Schutzverordnung als zentrales Wahlversprechen muss endlich umgesetzt werden
„Am 5. Februar hat Landeshauptmann Platter den Schutz des freien Inn von Haiming bis Kirchbichl noch im ersten Halbjahr 2018 zugesichert. Er hat also noch zehn Wochen Zeit zu beweisen, ob man sich auf sein Wort verlassen kann“, erinnert Elisabeth Sötz, Inn-Expertin des WWF, an ein zentrales Wahlversprechen des Tiroler Landeshauptmanns. Schon 2014 hatte die damalige Landesregierung versprochen, zumindest die Strecke von Haiming bis Kirchbichl zur „hochwertigen Gewässerstrecke“ zu erklären, an der keine Querbauwerke errichtet werden dürfen. Im Sommer 2017 war dann endlich ein entsprechender Verordnungsentwurf in Begutachtung, den die Landesregierung aber vor der Wahl nicht mehr beschließen wollte.
Während Österreichs Flüsse und Bäche durchschnittlich alle 600 Meter in ihrem Fluss unterbrochen werden, kann der Inn in Tirol noch 150 km frei fließen. Vom Kraftwerk Prutz bis zum Kraftwerk Kirchbichl wird er von keinen Staumauern oder anderen Querbauwerken unterbrochen. Sötz: „Diese einzigartige Chance gilt es jetzt zu nutzen!“
Tiroler Fischereiverband: Weitere Anbindung von Seitenbächen nötig
„Ebenso wichtig wie die freie Fließstrecke des Inn ist die Anbindung von Seitenbächen, damit die Fische dort einwandern und laichen können und Schutz vor den Schwallwellen der Wasserkraftwerke finden“, ergänzt Zacharias Schähle vom Tiroler Fischereiverband. „Gemeinsam mit dem Bund, dem Land Tirol, der Fischereigesellschaft Innsbruck, Gemeinden und dem WWF haben wir an einzelnen Bächen bereits begonnen, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Damit aus dem Inn und seinen Zubringern aber wieder ein lebendiges Flusssystem wird, muss viel mehr passieren.“
BILDER: https://bit.ly/2JTJbmx
Die Fotos unter diesem Link stehen Ihnen zur Illustration Ihrer Berichterstattung zu dieser Presseaussendung bei redaktioneller Erwähnung des WWF und Nennung der Fotocredits kostenfrei zur Verfügung.
Rückfragehinweis:
Elisabeth Sötz, Inn-Expertin des WWF Österreich, +43 676 83488 304, elisabeth.soetz@wwf.at
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