Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
Grundbesitzer einstimmig gegen ÖBB-Ausbaupläne am Spullersee

Wien, Bregenz, 27. März 2011 – Die am 24. März getroffene Entscheidung der Alpgemeinschaft Pazül-Tritt fiel einstimmig aus: Ein klares Nein der Grundbesitzer zu den Geldflüssen der ÖBB für die Abtretung ihrer Wasserrechte für den Bau der Beileitung Ost. "Jetzt hat dieses ökologisch absolut unverträgliche Projekt, für das rund 100 Grundbesitzer enteignet werden müssten, keine Chance auf Realisierung mehr," freut sich Christoph Walder vom WWF. Denn ÖBB-Chef Kern hat vor rund einem Jahr sein Versprechen gegeben, dass es keine Enteignungen der Bauern geben wird, sollte die ÖBB sich mit den Grundbesitzern nicht einigen können. Der WWF appelliert nun an Umweltminister Berlakovich, im Sinne des Naturschutzes und der Bürgerrechte das Spullersee-Projekt negativ zu bescheiden.
Große Erleichterung bei den Almbauern und Grundbesitzern
"Wir haben von Anfang an signalisiert, dass die Ableitung unserer Bäche nicht in Frage kommt, doch die ÖBB hat die Planungen trotzdem immer weiter getrieben. Wir wollen den Lebensraum für unsere Kinder und Enkel erhalten! Sie sollen später einmal selbst entscheiden, was mit den Wasserressourcen geschehen soll", unterstreicht Josef Nessler von der Alpgemeinschaft Pazül. "Mit dem neuerlichen Nein unserer Alpgemeinschaft ist für uns die Sache erledigt. Wir erwarten uns jetzt, dass die ÖBB von ihren Plänen endgültig Abstand nimmt", so Nessler.
Der WWF erinnert die ÖBB an die Versprechen von vor einem Jahr: "ÖBB-Vorstandssprecher Kern muss das Kraftwerksvorhaben jetzt öffentlich zurückziehen und sein Versprechen einlösen."

Der Lech bleibt als "letzter Wilder" der Nordalpen erhalten
Vor wenigen Wochen hat der Vorarlberger Landtag beschlossen, den Lech als Tabuzone zu erhalten. Auch im Tiroler Kriterienkatalog wird seitens der Tiroler Landesregierung auf die Nutzung des Lech und seiner Seitenbäche verzichtet. "Am Lech hat der Naturschutz eindeutig ein höheres öffentliches Interesse als die energiewirtschaftliche Nutzung", erklärt Walder.
Mit der endgültigen Entscheidung der Grundbesitzer ist nun dieses letzte Kraftwerksvorhaben am Lech – sowohl in Vorarlberg als auch in Tirol – Geschichte. "Ein Traum wird wahr!" freut sich Walder, der sich mit der Arbeitsgemeinschaft Tiroler Lechtal seit über 20 Jahren für die Freihaltung des Lech von weiteren Kraftwerksbauten stark macht. Dieser Einsatz für eines der schönsten Naturjuwele unserer Heimat hat sich nun bezahlt gemacht.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin
Tel. 01/488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christoph Walder, WWF-Flussexperte
Tel. 0676/92 55 430, E-Mail: walder@ecotone.at
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