Rechnungshof-Bericht zeigt große Defizite und massiven Handlungsbedarf – WWF fordert rasche Umsetzung aller Empfehlungen und Maßnahmen gegen Flächenfraß – Zuständiger Landesrat Achleitner gefordert
Haie werden von der Speisekarte gestrichen

Bangkok, 11. März 2013. Historische Entscheidung in Bangkok: Auf der Internationalen Artenschutzkonferenz CITES wurde am Montag der Schutz von bedrohten Haie beschlossen. Die Naturschutzorganisation WWF bezeichnete die Entscheidungen in einer ersten Stellungnahme als „Meilenstein für den weltweiten Hai-Schutz“. Heringshai, Weißspitzen-Hochseehai und Hammerhaie wurden mit einer klaren Zweidrittelmehrheit auf Anhang II des Artenschutzabkommens gelistet.
„Die Mitgliedsstaaten auf der Artenschutzkonferenz CITES haben die Haie endlich von der Speisekarte asiatischer Restaurants gestrichen. Damit siegt der Artenschutz über kulinarische Begehrlichkeiten und wirtschaftliche Interessen. Immer wieder sind auf den Artenschutzkonferenzen Anträge zum Schutz der Haie an dem Widerstand Japans, Chinas und anderer vornehmlich asiatischer Länder gescheitert. Jetzt konnte sich endlich die Stimme der Vernunft durchsetzen. Die alten Schein-Argumente haben offensichtlich ausgedient“, sagte WWF-Experte Volker Homes heute, der die Verhandlungen für die Naturschutzorganisation in Bangkok begleitet.
Viele Hai-Arten sind nach WWF-Angaben stark bedroht, da ihre Flossen in Teilen Asiens als Delikatesse gelten. Ein weitgehend unregulierter internationaler Handel mit erheblichen Gewinnen bedroht viele Haie seit Jahren immer stärker. Die Fangmethode („Shark Finning“) sei dabei so grausam wie simpel: Die Fischer schneiden die charakteristischen Flossen ab und werfen das sterbende oder tote Tier zurück ins Meer. Hinzu kommt eine enorme, da lukrative Piratenfischerei. Zwischen 1950 und 2003 sind allein die offiziellen Haifischfänge weltweit von etwa 273.000 auf fast 900.000 Tonnen gestiegen. Zwar sinken die Fangzahlen seit 2004 wieder leicht, doch das liegt nach WWF-Einschätzung nicht an einem neuen Bewusstsein für die Bedrohung der Haie, sondern an den weltweit einbrechenden Populationszahlen.
„Haie sind generell sehr anfällig für Überfischung“, warnt WWF-Fischereiexperte Axel Hein. Der Grund dafür ist, dass die Tiere sehr langsam wachsen und die Geschlechtsreife teilweise erst im Alter von 30 Jahren erreichen. Dadurch können sie hohe Fangzahlen nicht durch eine schnellere Reproduktionsrate ausgleichen.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at. Fotos auf Anfrage bei manuela.janosch@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Fünf WWF-Tipps für umweltschonenden Christbaumkauf
Großteil der Österreicher:innen setzt auf echte Bäume zu Weihnachten – Naturschutzorganisation liefert Entscheidungshilfe für umweltschonende Baumwahl
WWF warnt vor Scheitern der COP28: Auslaufen fossiler Energien als Knackpunkt
Fossile Energien entscheiden über Erfolg und Misserfolg der Klimakonferenz – WWF fordert Verknüpfung mit Ausbau der Erneuerbaren – Fonds für Klimaschäden ist positiver Grundstein für mehr Klimagerechtigkeit
Weltbodentag: WWF kritisiert Ausreden und Schönfärberei der Politik
Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF-Erfolg: Seltenes Sumatra-Nashorn geboren
In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit