In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
Hitzesommer: Wasserknappheit im Osten Österreichs – kanalisierte Fließgewässer verschärfen die Lage

Wien, 14.8.2015 – Die langanhaltende extreme Trockenheit im Osten Österreichs zeigt im aktuellen Hitzesommer besonders gravierende Auswirkungen. Die Fließgewässer sind in schlechtem Zustand, was die Wasserknappheit zusätzlich verschärft. Die jahrzehntelang durchgeführten Verbauungen und Entwässerungen haben dazu geführt, dass heute ausnahmslos alle Weinviertler Bäche – von Hametbach, über Zaya, Sulzbach, bis zum Weidenbach und Russbach – nur in einem mäßigen bis schlechten Zustand sind. Das zeigt die aktuelle österreichweite IST-Bestandserhebung des Umweltministeriums. Der WWF fordert aus diesem Grund ein Umdenken. Die Gewässer im Weinviertel müssen vorrangig renaturiert werden und teure Entwässerungsprojekte, wie die geplanten Pumpwerke am March-Thaya-Hochwasserschutzdamm, müssen gestoppt werden. „Gerade in Zeiten des Klimawandels und häufiger werdenden Hitzewellen brauchen wir intakte Fließgewässer. Diese speisen die Grundwasserkörper und verhindern drohende Wasserengpässe“, so auch der Auenökologe Werner Lazowski vom Technischen Büro für Ökologie, der das Gebiet seit Jahrzehnten kennt.
Bis Ende des Jahres muss das Umweltministerium den Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan für die Periode 2015-2021 vorlegen. Laut dem Entwurf sind jedoch im Weinviertel – trotz des schlechten Zustands der Gewässer – kaum Renaturierungsmaßnahmen geplant. Der von der EU geforderte gute Zustand der Gewässer kann so nicht erreicht werden. Für das Weinviertel und das Marchfeld heißt das, dass die Folgen von Dürreperioden sich weiter verschärfen werden.
Durch den Klimawandel werden extreme Wetterereignisse wie Dürren aber auch Starkregenfälle in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Der WWF fordert aus diesem Grund, dass das Land Niederösterreich einen Renaturierungsschwerpunkt im Weinviertel und im Marchfeld setzt. Durch renaturierte Gewässer fließt das Wasser bei starken Regenfällen langsamer ab: das verringert die Hochwassergefahr. Zusätzlich kann mehr Wasser ins Grundwasser sickern, das in Trockenzeiten so dringend gebraucht wird.
Besonders unzeitgemäß sind angesichts der aktuellen Trockenheit weitreichende Entwässerungsprojekte wie derzeit am March-Thaya-Hochwasserschutzdamm. Entlang von March und Thaya, auch im Bereich des Naturschutzgebietes Untere March-Auen, sollen mehr als 25 Pumpwerke errichtet werden um aufsteigendes Grundwasser mit Hochleistungspumpen rasch über die March ableiten zu können. Bisher sammelt sich das Wasser in Senken, Bächen und Biotopen auch landseitig des Hochwasserschutzdammes. Diese „Biotope auf Zeit“ bieten im Frühjahr den streng geschützten Urzeitkrebsen, Fröschen, Kröten und Unken ihren wichtigsten Lebensraum um sich zu vermehren. Gleichzeitig werden so die Grundwasserkörper wieder mit Frischwasser versorgt. Wasser, das in Trockenphasen wie jetzt ganz dringend gebraucht wird. „Diese grundwasserabhängigen Ökosysteme sind typisch für die March-Thaya Region und inzwischen so selten in Österreich, dass sie höchst schützenswert sind“, so der Auenökologe Werner Lazowski weiter.
Der WWF fordert aus diesem Grund ein Umdenken. „Der Wasserbau muss verstärkt in den Rückhalt des Wassers investieren. Drainageprojekte, zumal wenn sie mit hohem Energieaufwand für die Pumpen und sehr hohen Kosten für die Errichtung verbunden sind, sind angesichts des Klimawandels nicht mehr zeitgemäß“, so Gerhard Egger, Leiter des March-Thaya Auen Programms des WWF Österreich abschließend.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: +43 1 48817 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.