Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
HIV-Aberglaube bedroht Gecko

Wien, am 17. April 2013 – Seit 2009 in Asien das Gerücht aufkam, ein Extrakt, gewonnen aus dem Tokeh-Gecko, helfe bei einer HIV-Infektion, schnellte die Nachfrage nach getrockneten Geckos innerhalb weniger Jahre nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von WWF und TRAFFIC. Zwar wurde die Wirksamkeit inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation WHO mit Nachdruck widerlegt, trotzdem finden die Tiere noch immer millionenfach in der traditionellen Medizin und in einem volkstümlichen Wunderglauben Verwendung. Dabei stellt das HIV-Gerücht inzwischen nur noch die Spitze des Eisbergs dar. Aktuell wird der Gecko außerdem vermehrt bei Asthma, Diabetes und diversen Hauterkrankungen eingesetzt.
Grundsätzlich gelten die Geckos nach WWF-Einschätzung noch als weit verbreitet, doch die Umweltschützer zeigen sich angesichts der anhaltend hohen Nachfrage und der Populationsrückgänge auf Java und in Thailand "extrem besorgt". So wird in der Studie über eine illegale Lieferung von 6,75 Tonnen berichtet, die aus Java nach Hong Kong geschmuggelt werden sollten. Allein dieser Aufgriff umfasst rund 1,2 Millionen Tiere.
Wenn sich, so die WWF-Befürchtung, aus der gesteigerten Nachfrage ein langfristiger Trend entwickelt, könnten die Reptilien in arge Bedrängnis geraten. Ähnliche Entwicklungen konnten in jüngster Vergangenheit bereits bei anderen Arten beobachtet werden. So gilt etwa das in Vietnam kursierende Gerücht, wonach Rhinozeros-Pulver Krebs heilen könne, als ein Auslöser für die derzeit tobende, katastrophale Wildereikrise in Afrika. Auch die Tigerbestände sind in der Vergangenheit vor allem deshalb zusammengebrochen, weil ein weitverbreiteter Wunderglaube beinahe jedem Körperteil der Großkatze eine heilende Wirkung gegen diverse Krankheiten zuschreibt.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.