Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
Hochwasser: WWF fordert raschen Bundeshochwassergipfel

Wien, 10. Juni 2013 – Nach der Hochwasserkatastrophe fordert der WWF nun einen raschen Bundeshochwassergipfel. Dort soll ein nationales Aktionsprogramm für den ökologischen Hochwasserschutz beschlossen werden. „Neben dem technischen Hochwasserschutz braucht es einen klaren Fahrplan zum Rückbau der Flusskorsette und zur Ausweitung der natürlichen Überschwemmungsflächen“, so WWF-Flussexperte Christoph Walder. Zur Vorbereitung des Gipfels erwartet sich der WWF außerdem eine genaue Auflistung aller ökologischen Flussrevitalisierungen mit einer Flächenbilanz der neu gewonnenen Flussräume, die seit dem letzten „Jahrhunderthochwasser“ 2002 stattgefunden haben.
Es wurde in den letzten Jahren sehr viel Geld ausgegeben für die wichtigen und sinnvollen festen und mobilen Hochwasserschutzbauten. Der WWF wünscht sich aber zukünftig eine Hochwasserschutzoffensive, bei der für jeden Euro, der in technischen Hochwasserschutz fließt, ein Euro zur Renaturierung der Flüsse verwendet wird. „Wenn die Flüsse wieder freier fließen können, mindert sich das Schadenspotenzial bei den kommenden Hochwasserkatastrophen“, so Walder. Für einen Vergleich, was technisch realisiert wurde und was an ökologischen Revitalisierungen bisher geschehen ist, braucht es einen konkreten Vergleich der Projekte und deren Kosten.
Für den Bundeshochwassergipfel schlägt der WWF vor, neben den zuständigen Bundesministern Nikolaus Berlakovich und Doris Bures auch die Vertreter der Länder, der Landwirtschaft, der Gemeinden sowie Fachexperten der Universitäten und auch Vertreter der NGOs miteinzubeziehen.
Der vom WWF geforderte Hochwasserschutz unterscheidet sich von den technischen Lösungen dadurch, dass durch die Aufweitung der Flussräume den Gewässern wieder mehr Platz gegeben wird und die Hochwässer zukünftig in die Auen und die flussnahen Schwemmgebiete schadlos abfließen können. Neben dieser Hochwasserschutzwirkung hat der ökologische Hochwasserschutz auch noch zahlreiche andere positive Wirkungen wie die Sicherung von Grund- und Trinkwasser und als Lebensraum für gefährdete Tier und Pflanzenarten.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.