Klimakrise und wachsende Öl-Industrie bedrohen den Lebensraum der Eisbären – Mütter und ihre Jungtiere besonders betroffen – WWF patrouilliert am Polarkreis zum Schutz und zur Entschärfung von Konflikten
Indonesien: 9.000 Waldbrände in drei Wochen
Singapur, 28. Juni 2013 – Seit Wochen sind Singapur und Teile Malaysiens durch riesige Waldbrände in Indonesien in dichte Rauchwolken gehüllt. Die Regierungen dieser Länder sprechen von der schlimmsten Umweltkatastrophe seit 1997. Allein im Juni konnte die NASA durch die Beobachtung mit Satelliten mehr als 9.000 Waldbrände in Sumatra lokalisieren. 8.000 davon fanden sich allein in der Provinz Riau in Sumatra. 40 Prozent der Brandherde decken sich mit Flächen, für die Konzessionen für Industrieholz und Palmölplantagen erteilt wurden. Daher ist klar, dass die Brände zum Teil bewusst gelegt wurden um die Wälder zu vernichten und Platz für die Plantagen zu schaffen. Der WWF und andere Umweltorganisationen rufen nun Indonesien dringend auf, eine rigorose Null-Brand-Politik zu verfolgen und die Gesetze endlich wirksam zu vollziehen. “Die Waldbrände in Indonesien betreffen uns alle, denn fast 90 Prozent ereignen sich in Gegenden mit Torfmooren, die riesige Mengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre freisetzen”, warnt die Geschäftsführerin des WWF Singapur, Elaine Tan.
Viele Brände gehen direkt auf die Konzessionen für Palmölplantagen zurück. Der WWF hat erst diese Woche eine Studie über die illegalen Palmölplantagen im berühmten Tesso Nilo Nationalpark in der Provinz Riau vorgelegt. Dabei zeigt sich, dass 449 Waldbrände allein in dieser Region vorkamen. Der WWF ruft nun die verantwortlichen Politiker in Indonesien auf, eine rigorose Politik gegen die Brandrodung durchzusetzen. Stattdessen sollen nur noch schwere Maschinen in den für Plantagen gewidmeten Flächen zum Einsatz kommen.
Die indonesischen Gesetze verbieten zwar den Einsatz von Brandrodung für Unternehmen und auch kleine Landbesitzer um landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen, es fehlt aber an der Rechtsdurchsetzung. Der WWF ruft die Industrie nun auf, die Brandrodung endlich zu beenden und die Waldbrände auf ihren Flächen wirksam zu kontrollieren. Die Umweltorganisation kündigt auch eine engere Zusammenarbeit mit den Behörden an und ruft zu weiteren Untersuchungen auf.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Tesso Nilo Studie: http://awsassets.panda.org/downloads/wwf_indonesia__25jun13__palming_off_a_national_park_final__2_.pdf
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Geretteter Seeadler besendert und wieder in Freiheit
Der WWF konnte gemeinsam mit VIER PFOTEN einen Seeadler retten und besendern. Am Montag wurde er wieder freigelassen. Der Vogel war zuvor mit einem Schädel-Hirn-Trauma aufgefunden worden.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”
Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz
Weltbodentag: WWF fordert “Bodenschutz-Vertrag” von künftiger Bundesregierung
Regierungsverhandler:innen müssen starkes Bodenschutz-Kapitel vorlegen – Verbindliche Ziele verankern, bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen
Berner Konvention: WWF warnt vor Schutzstatus-Senkung beim Wolf
Geplante Absenkung des Schutzniveaus für den Wolf ist wissenschaftlich nicht gedeckt – Europäische Union riskiert Vorreiterrolle beim Naturschutz
Stromanbieter-Check: Nur wenige Anbieter überzeugen
WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten