In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Internationaler Tag der Ranger am 31. Juli: Naturschutzhelden leben gefährlich
Presseaussendung
Phnom Penh, Wien, 29. Juli 2016 – Lebensraumzerstörung, Wilderei, illegale Fischerei und dazu noch der Klimawandel setzen Wildtieren immer stärker zu. Schutzengel für das Überleben vieler Arten in freier Wildbahn sind Ranger, die sich als Wildhüter auf vielfältige Weise für sie einsetzen. Dabei liegen Freude und Leid eng beieinander: Erst im Juni entdeckten Mitarbeiter des WWF Kambodscha ein Delfinbaby mit seiner Mutter im Mekong in der Provinz Kratie. Von diesen Flussdelfinen gibt es vermutlich nur noch um die 80. Nun starb ein Flusswächter im Einsatz gegen illegale Fischerei und für das Überleben dieser Delfinpopulation.
Zum Internationalen „Ranger Day“, der jedes Jahr am 31. Juli begangen wird, erinnert der WWF an die Bedeutung der Arbeit dieser mutigen Menschen, die im Einsatz für den Natur- und Artenschutz oftmals ihr Leben riskieren. So auch Le Sokleng, ein junger Flusswächter der Fischereiverwaltung, die eng mit dem WWF-Kambodscha zusammenarbeitet. Er ertrank am vergangenen Sonntagabend auf dem Mekongfluss in der Provinz Kratie, als sein Boot während eines Sturmes kenterte, im Alter von nur 32 Jahren.
Ranger sind für den Schutz von Wildtieren, Wäldern und bedrohten Naturlandschaften von entscheidender Bedeutung. Rund um den Globus gibt es einen florierenden Markt für Wildtiere – der geschätzte Wert des illegalen Handels mit Wildtieren oder ihren Körperteilen beträgt 19 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Das kriminelle Geschäft lohnt sich vor allem für die Hintermänner der Wildtierkiller, die horrende Summen verdienen. Im Feld stehen die Schutzhüter diesen international organisierten Organisationen gegenüber, die – bestens ausgerüstet und teils stark bewaffnet – oft vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Eine aktuelle Umfrage des WWF und der Ranger-Vereinigung Asiens unter 530 Wildhütern in elf asiatischen Staaten ergab, dass zwei Drittel der befragten Ranger schon mindestens einmal in einer lebensgefährlichen Situation waren. Drei Viertel beklagten, dass ihre Ausrüstung für diesen gefährlichen Job nicht geeignet sei, während die Hälfte angibt, dass ihr Training für die Arbeit nicht ausreiche. „Diese Helden des Naturschutzes brauchen viel bessere Ausrüstungen und Ausbildungen, damit sie ihre Arbeit sicher und erfolgreich ausführen können. Deshalb wird ein Teil unserer finanziellen Unterstützung immer für die Ausrüstung der Ranger verwendet. Denn schließlich liegt die Zukunft des Artenschutzes auch in ihren Händen”, so Ben Romdhane Karim vom WWF Österreich.
Ohne Ranger wären faszinierende Arten wie Tiger, Nashörner und Elefanten längst aus der Natur verschwunden. Aber auch die in Kambodscha vom Aussterben bedrohten Mekongdelfine würden ohne deren Hilfe kaum überleben. Ranger entfernen in den ausgewiesenen Schutzgebieten der Provinz Kratie illegal ausgebrachte Stellnetze in denen sich Mekongdelfine verfangen und in der Folge ersticken. Um die Population der Delfine zu stabilisieren, setzt sich der WWF unter anderem für ein Verbot dieser Stellnetze ein und finanziert derzeit 67 Flusswächter, die auf 16 Posten entlang der Delfingebiete verteilt, illegale Fischer festnehmen und deren Ausrüstung beschlagnahmen.
Neben der Anti-Wilderer-Arbeit ist es wichtig, die lokalen Gemeinden in Schutzbemühungen einzubeziehen. So fördert der WWF vor Ort das Delfin-Watching, damit die Einheimischen ein besseres Einkommen als durch das illegale Fischen erhalten. Zudem werden regelmäßig Besuche in den Dörfern und Schulen organisiert, um das Umweltbewusstsein zu stärken.
Umfrage „Ranger Perceptions Asia 2016“ (in Englisch) zum Download ganz oben.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen













