Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
Jagdvertrag im Nationalpark. WWF fordert volle Aufklärung und Runden Tisch mit LH Peter Kaiser

Seit der Verkündung des neuen Kärntner Jagdübereinkommens, wonach Luchs, Bär, Wolf, Fischotter und Goldschakal künftig im Nationalpark Hohe Tauern „nicht mehr willkommen“ sind, kursieren darüber etliche Widersprüche und Unklarheiten. Der WWF Österreich fordert daher von der Landesregierung die Offenlegung des Abkommens sowie einen Runden Tisch mit Landeshauptmann Peter Kaiser. Dabei müssen Naturschutz, Wissenschaft, Nationalparks Austria sowie die drei Verwaltungen des Nationalparks Hohe Tauern miteinbezogen werden. „Wir wissen nach wie vor nicht, welches konkrete Ziel Jägerschaft, Grundbesitzer und das Land Kärnten mit diesem naturschutzfeindlichen und potenziell EU-rechtswidrigem Übereinkommen verfolgen. Die Großen Beutegreifer sind ein wesentlicher Bestandteil heimischer Ökosysteme und Nationalparks dienen eben genau dem Schutz und der Erforschung dieser Systeme“, sagt WWF-Nationalparkexperte Bernhard Kohler.
„Die widersprüchlichen Aussagen von Landesrätin Sara Schaar und Landesrat Martin Gruber von Anfang der Woche werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten geben. Bis jetzt konnte nicht schlüssig dargelegt werden, wozu es dieses widersinnige Jagdübereinkommen im Nationalpark überhaupt braucht", so WWF-Experte Kohler. „Die Vorgängerabkommen haben dazu gedient, das Nationalpark-Management an die internationalen IUCN-Kriterien anzupassen. Das jetzige Machwerk bewirkt das Gegenteil und wirft schon jetzt ein schlechtes Licht auf den guten Ruf des Nationalparks Hohe Tauern.“
Am Zustandekommen des Jagdübereinkommens waren nur Jägerschaft, Grundbesitzer und Politik beteiligt. Weder der Nationalpark noch der behördliche Naturschutz oder Umweltschutzorganisationen wurden einbezogen. Laut WWF Österreich müsste ein fachlich sinnvolles Übereinkommen alle relevanten Stakeholder inklusive Stimmen aus Naturschutz und Wissenschaft berücksichtigen und in erster Linie die unverzichtbare ökologische Rolle von Großen Beutegreifern betonen. „Dieses höchst problematische Jagdübereinkommen muss daher zurückgenommen und unter ökologischen Gesichtspunkten völlig neu konzipiert werden“, sagt Bernhard Kohler.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF Österreich
Tel. 0676 83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag