Kein Platz für große Tiere

1. April 2007 | Presse-Aussendung

Waldrodungen und der wachsende Bedarf an landwirtschaftlichen Nutzflächen drängen die Dickhäuter in immer kleinere Waldgebiete zurück. Großflächige Rodungen für infrastrukturelle Maßnahmen und landwirtschaftliche Flächen haben die traditionellen Wanderrouten der Elefanten durchbrochen. In der Folge kommt es immer häufiger zu Zusammenstößen, wenn hungrige Tiere die Ernten plündern und in Ölpalmplantagen einfallen oder Hütten niedertrampeln. Zwergelefant Borneo, […]
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Waldrodungen und der wachsende Bedarf an landwirtschaftlichen Nutzflächen drängen die Dickhäuter in immer kleinere Waldgebiete zurück.

Großflächige Rodungen für infrastrukturelle Maßnahmen und landwirtschaftliche Flächen haben die traditionellen Wanderrouten der Elefanten durchbrochen. In der Folge kommt es immer häufiger zu Zusammenstößen, wenn hungrige Tiere die Ernten plündern und in Ölpalmplantagen einfallen oder Hütten niedertrampeln.

Zwergelefant Borneo, © by WWF/A. Christy WILLIAMS
Zwergelefant Borneo, © by WWF/A. Christy WILLIAMS

Die zunehmenden Konflikte mit Wildtieren führen zu wirtschaftlichen Verlusten und kosten Menschenleben.

Immer wieder werden Tiere von Plantagenarbeitern vergiftet oder von wütenden Bauern erschossen. Mitunter verletzen sich vor allem junge Elefanten in den zahlreichen Fallen und Schlingen, die die lokale Bevölkerung für die Jagd auf Bartschweine und Hirsche auslegt.

Ein Beispiel für die Zersplitterung des Lebensraums findet sich im WWF-Projektgebiet am Unterlauf des Kinabatangan Flusses in Sabah.
Dort wurde der ursprüngliche wenige Tausend Hektar große Elefanten-Lebensraum in den vergangenen Jahren durch die Anlage von Ölpalmplantagen und Straßen in 15 einzelne Fragmente unterteilt. Auf ihren angestammten Wanderrouten und auf der Suche nach Nahrung gelangen die Elefanten sowohl in Plantagen großer Palmölkonzerne als auch in die Hausgärten der ansässigen Bevölkerung. Konfliktsituationen
sind vorprogrammiert und enden für die Dickhäuter mitunter tödlich.

Dagegen spielt die illegale Jagd nach Elfenbein in Sabah kaum eine Rolle. Allerdings wurden in der Vergangenheit Borneo-Zwergelefanten von zwielichtigen Geschäftsleuten für den Verkauf in Vergnügungsparks nach Thailand eingefangen.

Dieses Unternehmen konnte in letzter Minute durch eine internationale Kampagne verhindert werden.

Der WWF vor Ort

Zusammen mit seinen lokalen Partnern, dem Sabah Wildlife Department und der französischen Naturschutzinitiative Hutan, engagiert sich der WWF seit Anfang 2000 im Verbreitungsgebiet der Borneo-Zwergelefanten. In der,Zwischenzeit konnte ein umfassendes Geographisches Informationssystem (GIS) aufgebaut werden, mit dessen Hilfe ein Landnutzungsplan für den Lebensraum der Dickhäuter ausgearbeitet wird. Diese Strategie schlägt eine angepasste Landnutzung für das gesamte Wassereinzugsgebiet des Kinabatangan (etwa 2,4 Millionen Hektar) vor. Diese ambitionierte Strategie in die
Tat umzusetzen geht nur in Zusammenarbeit mit den Holzkonzessionären, gemeinsam auf die Minimierung von Mensch-Elefant Konflikten hinzuarbeiten.

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