Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
Kriterienkatalog Wasserkraft: WWF kritisiert Berlakovich

Wien, Dienstag, 31. Jänner 2012 – Der WWF kritisiert, dass der heute in Kraft tretende Wasserkatalog nach langen Verhandlungen dennoch keine No-Go-Zonen enthält. Die Forderung der EU-Wasserdirektoren, solche Zonen als zentrales Element für eine strategische Planung einzurichten, wird von Umweltminister Niki Berlakovich beharrlich ignoriert. „Für den WWF ist hier keine strategische Planung erkennbar. Ohne die Errichtung von Ausschlussgebieten bleibt eine klare und nachvollziehbare Zonierung der österreichischen Gewässer durch die Wasserkraft zahnlos und ist aus Sicht des WWF nicht ausreichend. Der Wasserkatalog ist keine Entscheidungsgrundlage für den vernünftigen Ausbau der Wasserkraft, sondern ein Ermöglichungskatalog für die Pläne der E-Wirtschaft“, so WWF-Experte Christoph Walder.
Der WWF kritisiert auch die fehlende Rechtsverbindlichkeit des Katalogs. „Im Grunde handelt es sich bei dem Katalog um einen Erlass des Ministers, der von den Wasserbehörden umgesetzt werden kann oder auch nicht. Außerdem ist inakzeptabel, dass das Hauptaugenmerk des Kataloges auf der Umsetzung von Einzelprojekten liegt und eine ausreichende strategische Ebene fehlt. Das war mit dem Minister anders vereinbart“, erklärt Walder. Dieser Eiertanz des Umweltministers um den Profitaltar der E-Wirtschaft kann das Aus für die letzten Flussjuwele wie Isel oder Sulm bedeuten. „Die prinzipiell richtigen fachlichen Kriterien im Katalog wurden durch den Einfluss der E-Wirtschaft wieder zur Makulatur“, so Walder.
In Österreich sind nur mehr 30 Prozent der Fließgewässer in einem natürlichen oder naturnahen Zustand. Rund 60 große und hunderte kleine Kraftwerksprojekte bedrohen nun die letzten natürlichen und naturnahen heimischen Flüsse. Der WWF hat bereits deutlich gemacht, dass der Totalausbau der Flüsse dem Stromhunger in Österreich nicht gewachsen ist und den Bedarf nur für einige Jahre abdecken kann. Das Rezept für die Erhaltung unserer Flüsse liegt im Energiesparen und im Ausbau der Effizienz, so der WWF.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 Email: franko.petri@wwf.at.
Mag. Christoph Walder, WWF-Flussexperte Email: walder@ecotone.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert