Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Kriterienkatalog Wasserkraft: WWF kritisiert Berlakovich
![Isel bei Prägraten(c)Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgenta](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4ec124e025b73.jpg)
Wien, Dienstag, 31. Jänner 2012 – Der WWF kritisiert, dass der heute in Kraft tretende Wasserkatalog nach langen Verhandlungen dennoch keine No-Go-Zonen enthält. Die Forderung der EU-Wasserdirektoren, solche Zonen als zentrales Element für eine strategische Planung einzurichten, wird von Umweltminister Niki Berlakovich beharrlich ignoriert. „Für den WWF ist hier keine strategische Planung erkennbar. Ohne die Errichtung von Ausschlussgebieten bleibt eine klare und nachvollziehbare Zonierung der österreichischen Gewässer durch die Wasserkraft zahnlos und ist aus Sicht des WWF nicht ausreichend. Der Wasserkatalog ist keine Entscheidungsgrundlage für den vernünftigen Ausbau der Wasserkraft, sondern ein Ermöglichungskatalog für die Pläne der E-Wirtschaft“, so WWF-Experte Christoph Walder.
Der WWF kritisiert auch die fehlende Rechtsverbindlichkeit des Katalogs. „Im Grunde handelt es sich bei dem Katalog um einen Erlass des Ministers, der von den Wasserbehörden umgesetzt werden kann oder auch nicht. Außerdem ist inakzeptabel, dass das Hauptaugenmerk des Kataloges auf der Umsetzung von Einzelprojekten liegt und eine ausreichende strategische Ebene fehlt. Das war mit dem Minister anders vereinbart“, erklärt Walder. Dieser Eiertanz des Umweltministers um den Profitaltar der E-Wirtschaft kann das Aus für die letzten Flussjuwele wie Isel oder Sulm bedeuten. „Die prinzipiell richtigen fachlichen Kriterien im Katalog wurden durch den Einfluss der E-Wirtschaft wieder zur Makulatur“, so Walder.
In Österreich sind nur mehr 30 Prozent der Fließgewässer in einem natürlichen oder naturnahen Zustand. Rund 60 große und hunderte kleine Kraftwerksprojekte bedrohen nun die letzten natürlichen und naturnahen heimischen Flüsse. Der WWF hat bereits deutlich gemacht, dass der Totalausbau der Flüsse dem Stromhunger in Österreich nicht gewachsen ist und den Bedarf nur für einige Jahre abdecken kann. Das Rezept für die Erhaltung unserer Flüsse liegt im Energiesparen und im Ausbau der Effizienz, so der WWF.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 Email: franko.petri@wwf.at.
Mag. Christoph Walder, WWF-Flussexperte Email: walder@ecotone.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...