Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
KW Gössendorf
![Mur © Clemens Könczöl/Rettet die Mur](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/4dd4d176c5019.jpg)
Wien, Graz, am 22. September 2009 – Der Störfall in der Hauptwasserleitung von Feldkirchen nach Graz Anfang der Woche zeigt, dass die Warnrufe der UmweltschützerInnen und die Besorgnis der BürgerInnen ernst zu nehmen sind. Die möglichen Auswirkungen auf das Trinkwasser der GrazerInnen durch den Bau und den Betrieb der Kraftwerke Gössendorf und Stübing sind nur schwer kalkulierbar, wie einem internen Papier der Graz AG selbst zu entnehmen war. „Entscheiden Sie sich gegen das Risiko und für die Natur!“, appelliert Andreas Wurzer, Stv. Geschäftsführer des WWF, an die MandatarInnen der Grazer Stadtregierung für mehr Engagement und Verantwortungsbewusstsein in der wichtigen Frage der Trinkwassersicherheit. Ein entsprechendes Schreiben des WWF an alle GemeinderätInnen, wurde nur in einem Fall persönlich beantwortet.
Wie gestern bekannt wurde, waren wegen eines Lecks in der Hauptleitung des Wasserwerkes Feldkirchen Montagfrüh tausende Grazer Haushalte ohne Wasser. Dieses Wasserwerk dient als Reserve für die Versorgungssicherheit der Grazer. Durch den Bau des KW Gössendorf reduziert sich die Versorgungssicherheit bei einem größeren Störfall – etwa durch den Ausfall der Hauptleitung Friesach-Graz – trotz aller Vorkehrungen massiv.
„Wenn man diese Auswirkungen auf die Trinkwasserressourcen bedenkt, kann man wohl nicht mehr reinen Gewissens von der sauberen Wasserkraft sprechen“, so Wurzer. „Die Grazer GemeinderätInnen sind vom Volk gewählt, seine Interessen nach bestem Wissen und Gewissen zu vertreten. Genau darum geht es heute: Den Mut, im richtigen Moment die Notbremse zu ziehen!“. Vor diesem Hintergrund darf die Stadtregierung am 24. September ihre Rechte an den Grundstücken der GBG (Grazer Bau- und Grünlandsicherungs GmbH.) für das KW Gössendorf nicht abgeben.
Der WWF bekräftigt seinen Appell für eine Vernunftentscheidung am 24. September und unterstützt den Aufruf der besorgten Grazerinnen und Grazer auf der Homepage www.grazertrinkwasseringefahr.at
„Diese Entscheidung ist von Österreich weiter Tragweite. Der Protest gegen das Kraftwerk Gössendorf erinnert an Lambach und Hainburg. Statt vorgefertigten Denkmustern zu folgen, sollten sie kritisch hinterfragt werden“, so Wurzer abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...