Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Mindestens fünf Große Hufeisennasen in Tirol daheim!
![Fledermaus-Besenderung 3](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4bfcc8e8aa5a6.jpg)
Innsbruck/Wien, am 26. Mai 2010 – Die Große Hufeisennase zählt zu den seltensten Fledermausarten Europas. Auch in Österreich sind nur wenige Kolonien in den südlichen Bundesländern bekannt. Die Art ist in Österreich somit vom Aussterben bedroht. Umso erfreulicher, dass nun nach Forschungsarbeiten in Tirol im Rahmen der Kampagne vielfaltleben feststeht: Im Oberland leben mindestens fünf Einzeltiere, die jedoch nicht isoliert sind, sondern mit einer größeren Population in Südtirol im Austausch stehen. „Ein schöner Erfolg, und eine wichtige Ergänzung zu den Schutzbemühungen der Tiroler Landesregierung für die Fledermäuse“, freut sich auch Umweltminister und vielfaltleben-Initiator Niki Berlakovich.
Im Tiroler Oberland hatte der Fledermausschutzbeauftragte der Tiroler Landesregierung, Anton Vorauer, bislang immer wieder Einzeltiere, aber kein Fortpflanzungsquartier gefunden. Um zu untersuchen, wo die Tiroler Hufeisennasen ihre Jungtiere zur Welt bringen und wie weit sie fliegen, griff man zu einem innovativen Mittel: Im April wurden ein Weibchen und ein Männchen jeweils direkt in ihren Höhlen im Inntal südlich von Landeck mit einem fingernagelkleinen Sender zwischen den Schulterblättern ausgestattet.
Mittels des Peilsenders führte die vom WWF „Gitsch“ genannte weibliche Hufeisennase die Forscher aus der Höhle südlich von Landeck 40 Kilometer weit über den Reschenpass bis ins Südtiroler Schluderns in eine Fledermaus-Wochenstube. „Eine gewaltige Leistung für solch ein kleines Tier!“, attestiert Vorauer. In dieser Wochenstube zählte man 90 Weibchen, die dort gemeinsam mit „Gitsch“ im nächsten Monat ihre Jungen großziehen werden. Es ist zu erwarten, dass ihr einige dieser Weibchen im Herbst zurück nach Tirol folgen werden. „Dass unsere Fledermäuse mit den Quartieren in Südtirol Austausch pflegen, ist sehr erfreulich weil solch eine Durchmischung die Population langfristig gesund erhält“, erklärt Vorauer.
Anton Vorauer verknüpft mit diesen Forschungsergebnissen die Chance auf eine erfolgreiche Wiederbesiedelung der Art in Tirol. Nun gelte es, gemeinsam mit Italien abgestimmte Schutz- und Fördermaßnahmen zu setzen, so der Fledermausexperte.
Der Erhalt besonders gefährdeter heimischen Arten wie der Fledermäuse ist Ziel der vielfaltleben-Kampagne des Lebensministeriums gemeinsam mit dem Naturschutzbund, dem WWF und BirdLife.
Rückfragehinweis:
Anton Vorauer, Fledermausschutzbeauftragter der Tiroler Landesregierung/Abt. U, Tel. 0676/83 488 401
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250 oder claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...