Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Mindestens fünf Große Hufeisennasen in Tirol daheim!

Innsbruck/Wien, am 26. Mai 2010 – Die Große Hufeisennase zählt zu den seltensten Fledermausarten Europas. Auch in Österreich sind nur wenige Kolonien in den südlichen Bundesländern bekannt. Die Art ist in Österreich somit vom Aussterben bedroht. Umso erfreulicher, dass nun nach Forschungsarbeiten in Tirol im Rahmen der Kampagne vielfaltleben feststeht: Im Oberland leben mindestens fünf Einzeltiere, die jedoch nicht isoliert sind, sondern mit einer größeren Population in Südtirol im Austausch stehen. „Ein schöner Erfolg, und eine wichtige Ergänzung zu den Schutzbemühungen der Tiroler Landesregierung für die Fledermäuse“, freut sich auch Umweltminister und vielfaltleben-Initiator Niki Berlakovich.
Im Tiroler Oberland hatte der Fledermausschutzbeauftragte der Tiroler Landesregierung, Anton Vorauer, bislang immer wieder Einzeltiere, aber kein Fortpflanzungsquartier gefunden. Um zu untersuchen, wo die Tiroler Hufeisennasen ihre Jungtiere zur Welt bringen und wie weit sie fliegen, griff man zu einem innovativen Mittel: Im April wurden ein Weibchen und ein Männchen jeweils direkt in ihren Höhlen im Inntal südlich von Landeck mit einem fingernagelkleinen Sender zwischen den Schulterblättern ausgestattet.
Mittels des Peilsenders führte die vom WWF „Gitsch“ genannte weibliche Hufeisennase die Forscher aus der Höhle südlich von Landeck 40 Kilometer weit über den Reschenpass bis ins Südtiroler Schluderns in eine Fledermaus-Wochenstube. „Eine gewaltige Leistung für solch ein kleines Tier!“, attestiert Vorauer. In dieser Wochenstube zählte man 90 Weibchen, die dort gemeinsam mit „Gitsch“ im nächsten Monat ihre Jungen großziehen werden. Es ist zu erwarten, dass ihr einige dieser Weibchen im Herbst zurück nach Tirol folgen werden. „Dass unsere Fledermäuse mit den Quartieren in Südtirol Austausch pflegen, ist sehr erfreulich weil solch eine Durchmischung die Population langfristig gesund erhält“, erklärt Vorauer.
Anton Vorauer verknüpft mit diesen Forschungsergebnissen die Chance auf eine erfolgreiche Wiederbesiedelung der Art in Tirol. Nun gelte es, gemeinsam mit Italien abgestimmte Schutz- und Fördermaßnahmen zu setzen, so der Fledermausexperte.
Der Erhalt besonders gefährdeter heimischen Arten wie der Fledermäuse ist Ziel der vielfaltleben-Kampagne des Lebensministeriums gemeinsam mit dem Naturschutzbund, dem WWF und BirdLife.
Rückfragehinweis:
Anton Vorauer, Fledermausschutzbeauftragter der Tiroler Landesregierung/Abt. U, Tel. 0676/83 488 401
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250 oder claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung, warnt vor Schlupflöchern
Nature Restoration Law nimmt nächste Hürde – Bundesregierung und EU-Abgeordnete bei finaler Abstimmung im Februar gefordert
WWF: Seltene Aufnahmen geben Hoffnung für die letzten Tiger Malaysias
Neue Fotos von wild lebenden Tigern in Malaysia – WWF bestärkt im Schutz der bedrohten Großkatzen und ihres Lebensraumes
WWF-Analyse: Sanierungswillige bei Banken heiß begehrt
WWF fordert Sonderkonditionen für die Eigenheimsanierung – Öffentliche Förderungen sind so hoch wie nie – Neuer WWF-Ratgeber für die klima- und naturfreundliche Sanierung