In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Mit Aufschwung droht Öko-Kollaps: Welterschöpfungstag am 29. Juli
Budget natürlicher Ressourcen heuer wieder auf Niveau von 2019 – Plattform Footprint, WWF Österreich und GLOBAL 2000 warnen vor weiterer Ausbeutung des Planeten und fordern zukunftsgerechte Krisenpolitik

„Statt eines grünen Neustarts nach der Krise, ist nun wieder grenzenlose Ausbeutung an der Tagesordnung. Alles was wir ab dem Welterschöpfungstag verbrauchen, geht auf die Kosten der nächsten Generationen und schädigt die natürlichen Systeme der Erde“, warnt Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint gemeinsam mit den Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000. „Wir schießen immer noch weit über das verträgliche Maß hinaus. Die Welt verbraucht im Jahr 2021 wieder die Ressourcen von mehr als 1,5 Erden. Nach österreichischer Lebensweise sind es sogar etwa 3,5. Eine Menschheit, die innerhalb des ökologischen Budgets bestehen will, muss sich grundsätzlich verändern – den Rahmen dafür muss die Politik vorgeben“, fordern die Umweltschutzorganisationen.
Der WWF Österreich fordert einen weltweiten Naturschutzpakt und eine massive Reduktion der Verschwendung von Energie und Ressourcen. „Wir dürfen in Krisenzeiten nicht den Schutz unserer Natur vergessen – sie ist unser Bollwerk gegen Krankheiten und die beste Versicherung gegen die Klimakrise“, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. „In Österreich wurden jeden Tag durchschnittlich 11,5 Hektar wertvollen Bodens verbaut, weltweit stieg die Zerstörung artenreicher Tropenwälder an und die Überfischung der Meere ging weiter. Die Politik ist auf allen Ebenen gefordert, diese Ausbeutung zu beenden, Ressourcen effizient statt verschwenderisch zu nutzen und das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wieder herzustellen.“
„Gerade Österreich hat einen absurd hohen Rohstoffverbrauch, so haben wir unser Kontingent bereits im April aufgebraucht“, sagt Lena Steger, Ressourcenexpertin bei GLOBAL 2000. „Wir müssen endlich die vorhandenen planetarischen Grenzen respektieren und unseren Ressourcenverbrauch drastisch reduzieren. Die derzeit in Bearbeitung befindliche Österreichische Rohstoffstrategie 2030 sowie die Kreislaufwirtschaftsstrategie bieten gute Möglichkeiten, Reduktionsziele politisch zu verankern. Auch Unternehmen sollten Arbeits- und Umweltstandards in ihren Lieferketten gewährleisten. Mit einem umfassenden Lieferkettengesetz kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen gefördert, Mensch und Umwelt geschützt und letztendlich unser Fußabdruck deutlich geschmälert werden.“
Die Dringlichkeit zur Veränderung auf allen Linien ist laut Umweltschutzorganisationen heuer besonders groß: „Durch den globalen Ausnahmezustand mit Covid-19 sind viele Bestrebungen des Klima- und Naturschutzes auf der Strecke geblieben. Wir müssen schnellstmöglich aufholen, was wir im vergangenen Jahr verpasst haben und den Fokus wieder auf den Schutz unseres Planeten und unserer zukünftigen Generationen legen“, sagt Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint. Gemeinsam fordern WWF und GLOBAL 2000 mit dem Footprint Network daher die Bundesregierung auf, längst bekannte Methoden zur Schonung von Ressourcen umzusetzen. “Eine Rückkehr nach Covid-19 zur alten Normalität ist für die Menschheit klar ein Rückschritt in eine Umwelt-Krise.“
Anhang Overshootday 2021 (pdf, 189,9 KB)
Rückfragehinweis:
Alexa Lutteri, MA BSc
Pressesprecherin
alexa.lutteri@wwf.at
+43 676 834 88 240
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen