Fossiles Gas ist allein in Österreich für 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich
Mittelmeerurlaub: WWF warnt vor verstecktem Haifleisch

Zum internationalen Shark Awareness Day am 14. Juli warnt die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) vor verstecktem Haifischfleisch beim Fischkauf im Mittelmeerurlaub. “Oft landet illegal als Schwertfisch deklarierter Hai auf den Tellern. Dabei sind Haipopulationen im Mittelmeer bereits drastisch überfischt. Mehr als die Hälfte der Arten sind gefährdet, ein Drittel sogar akut”, warnt Simone Niedermüller, Meeresexpertin des WWF Österreich. Sie rät beim Restaurantbesuch oder auf Märkten besonders darauf zu achten, welchen Fisch man kauft und auch im Urlaub Fisch als Delikatesse zu essen. Denn Überfischung ist nicht nur ein großes Problem für Haie. Das Mittelmeer gilt generell als eines der meist überfischten Meere der Welt – es wird mehr als doppelt so viel gefangen wie nachhaltig wäre. Urlauberinnen und Konsumenten bietet der WWF Fischratgeber Orientierung.
Haifisch steht in der Mittelmeerregion häufig auch legal auf Speisekarten und wird auf Märkten breit angeboten. “Wir raten stark vom Kauf ab. Dazu ist die Lage der Haie viel zu prekär. Das gilt aber auch für Schwertfische und viele weitere Fischarten”, sagt Niedermüller. ”Obwohl Haie Schlüsselrollen in den Meeren spielen, werden jährlich etwa 100 Millionen getötet – 18 Millionen davon alleine in den Gewässern der EU. Das Mittelmeer ist weltweit der gefährlichste Lebensraum für Haie“, erklärt Niedermüller. In der EU werden immer noch vom Aussterben bedrohte Arten ohne jegliches Management gefangen und vermarktet. Gemeinsam sind alle EU-Fischereistaaten für 18 Prozent der weltweit getöteten Haie und Rochen verantwortlich. Europa ist global der wichtigste Markt für Haifleisch. Spanien, Italien, Portugal und Frankreich zählen zu den zehn größten Importeuren der Welt.
Zwar verabschiedete die regionale Fischereimanagementbehörde für das Mittelmeer (GFCM) im letzten Jahr Verbesserungen im Management von Haien und Rochen – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dennoch: „Die transparente Meldung von Fängen und Beifängen sowie die nachhaltige Bewirtschaftung der Haibestände bleiben ein ungelöstes Problem. Die Länder müssen umsetzen, wozu sie sich verpflichtet haben. Ohne die Beseitigung von Schlupflöchern wird sich nichts ändern“, sagt WWF-Expertin Niedermüller. Sie fordert auch stärkere Maßnahmen zur Eindämmung von Beifang, also dem ungewollten Fang von Haien bei der Jagd auf andere Fischarten. „Bordkameras zur lückenlosen Dokumentation der Fänge müssen in Risiko-Fischereien endlich verpflichtend werden“. Das Management für kommerzielle, nicht gefährdete Arten müsse ebenso nachhaltiger werden.
Hintergrund
Weltweit gibt es mehr als 1.200 bekannte Arten von Haien und Rochen. Die ozeanischen Hai und Rochen-Populationen sind in den letzten 50 Jahren jedoch um mehr als 70 Prozent eingebrochen. Überfischung, Beifang sowie illegale Fischerei sind hauptverantwortlich dafür, dass mittlerweile mehr als ein Drittel aller weltweiten Haiarten als vom Aussterben bedroht gelten.
WWF Fischratgeber: https://fischratgeber.wwf.at/
Download WWF Bericht (2021): Sharks and Rays. Guardians of the Ocean in Crisis. https://bit.ly/3AIy4tq
Download WWF Bericht (2021): The Shark and Ray Meat Network – A Global Affair. https://bit.ly/3RyIdPl
News
Aktuelle Beiträge
Neue Klima-Allianz fordert von Landeshauptleuten und Bundesregierung “Neustart für krisensicheres Österreich”
Allianz aus Umweltschutzorganisationen und Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, Wissenschaft und Politik fordert leistbare, klimafreundliche und naturverträgliche Energie für Österreich
Kraftwerksbau und Klimakrise: WWF und Verein „lebenswertes kaunertal“ warnen vor steigenden Naturgefahren im Kaunertal
Klimakrise macht Berghänge instabiler – Gutachten warnen vor vermehrten Rutschungen, Fels- und Bergstürzen – WWF und Verein „lebenswertes kaunertal” fordern von der Landesregierung sofortigen Stopp des Kaunertalprojekts und eine transparente, unabhängige Prüfung der steigenden Naturgefahren
WWF: Regierung muss Energiewende naturverträglich gestalten
Umweltschutzorganisation fordert Energiespar- und Naturschutz-Offensive – Bundesregierung bei Schlüssel-Gesetzen säumig – Photovoltaik-Ausbau geht in die richtige Richtung
Luchs Norik und sein Weg in die Freiheit
Großes Abenteuer für den jungen Luchs: Er wurde im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert.
TEAM PANDA wills wissen: Wie filmt man Ameisen und Schmetterlinge?
Hast du dich schon mal gefragt, wie man eigentlich Tiere filmt, ohne dass sie sofort davon hüpfen, wegflattern oder sich sonst irgendwie aus dem Staub machen? Und wie bekommt man...
Neujahrs-Vorsatz 2023: WWF fordert Ernährungswende
Ein Drittel der Treibhausgasemissionen gehen auf Ernährung zurück – Bundesregierung muss Ernährungswende vorantreiben: pflanzliche Nahrungsmittel fördern, tierische Produkte nach Herkunft und Tierwohl kennzeichnen, Lebensmittelverschwendung stoppen
WWF-Bilanz: Diese Tiere sind die Gewinner und Verlierer des Jahres 2022
Rote Liste gefährdeter Arten so lang wie noch nie – Rentiere, Breitmaulnashörner und Störe als Verlierer – Gewinner: Seeadler in Österreich, Buckelwale und Haie – WWF fordert ambitionierte Umsetzung des neuen globalen Artenschutz-Abkommens
So feierst du Silvester, ohne den Tieren zu schaden!
Feuerwerk, Bleigießen und ein großer Festtagsbraten: Vieles was wir zu Silvester machen um den Jahreswechsel zu feiern, belastet die Umwelt stark oder stört die Tiere. Wir haben...