Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
Neue Fische für den Inn
Toni Innauer, Fischereiverband und WWF setzen 165.000 junge Äschen aus

Innsbruck, Roppen, am 3. April 2013 – Von ehemals 33 vorkommenden Fischarten am Inn kommen nur noch zwei Arten häufig vor, der Rest ist entweder ausgestorben oder in seinem Fortbestand gefährdet. Nach Ansicht des WWF darf es dort deshalb keine weiteren Verschlechterungen wie Kraftwerksbauten mehr geben. Im Gegenteil: „Wir haben mit dem Land Tirol und dem Umweltminister vereinbart, dass in den nächsten drei Jahren weitere Flussräume am Inn geschaffen werden. Das ist wichtig, damit der Landesfluss noch lebendiger wird und seine umfangreichen Funktionen erfüllen kann", erklärt Christoph Walder vom WWF. „Es ist notwendig, dass in Zukunft nur noch Maßnahmen gesetzt werden, die die Situation am Inn für Natur und Menschen verbessern“, bekräftigt auch WWF-Flussbotschafter Toni Innauer. Gemeinsam mit dem Tiroler Fischereiverband werden heute 165.000 junge Äschen aus heimischer „Produktion“ in den Inn eingebracht.
Die von Fischereiverband und WWF vor einem halben Jahr ins Leben gerufene Aktion für mehr Artenvielfalt am Inn, wird heute entschlossen weitergeführt. Ein Großteil der Jungfische wird im Gemeindegebiet von Roppen ausgesetzt. Dort bietet die Innstrecke noch geeignete Laichplätze, gute Einstände und Fluchtmöglichkeiten im Hochwasserfall. „Das wird den Fortpflanzungserfolg fördern und die Äschenbestände wieder steigen lassen“, hofft Markus Schröcksnadel, Landesobmann des Tiroler Fischereiverbandes.
Die Fischbestände in den heimischen Gewässern wie dem Inn, sind innerhalb der vergangenen Jahrzehnte massiv geschrumpft. Vor allem Wasserkraftwerke und harte Uferverbauungen machen den Fischen, aber auch vielen anderen Arten zu schaffen. Flussrevitalisierungen bilden deshalb die Basis dafür, dass bedrohte Fischarten wie Äschen, Nasen oder Urforellen überleben können.
In das Kooperationsprojekt „der.inn-lebendig und sicher“ von Lebensministerium, Land Tirol und WWF, wurden bisher rund vier Millionen Euro investiert. Maßnahmen im „Oberen Gericht“, aber auch im Mittleren Inn zwischen Telfs und Zirl trugen dazu bei, dass Fische aber auch andere flussbegleitende Tier- und Pflanzenarten wie der Biber, von den verbesserten Lebensräumen profitieren. Um die Bevölkerung bestmöglich zu informieren, werden laufend Schulprojekte, Vorträge und Exkursionen durchgeführt. „Für neue Staumauern wie für das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn der Innsbrucker Kommunalbetriebe, ist am Inn einfach kein Platz mehr“, hält Walder vom WWF fest.
Nach Auskunft von Markus Schröcksnadel, hat sich der im vergangenen Jahr im Bereich Pettnau angesiedelte Fischbestand gut entwickelt: "Wir freuen uns, dass der Naturschutz und der WWF so viel Interesse an der heimischen Fischfauna zeigen. Unsere Bestandsmaßnahmen sind jedenfalls erfolgreich gewesen und wir erwarten uns, dass damit der Grundstock gelegt werden konnte, dass sich die Fische auch langfristig etablieren können.“ Die gute Entwicklung der Äschenbestände zeige, dass die wiedergewonnenen Lebensräume als Laichplätze bestens genutzt werden.
Die heute u.a. in Roppen ausgesetzten Äschen wurden in der Fischzucht des Tiroler Fischereiverbandes in Thaur gezogen und aus dem Laich von Elterntieren aus dem Inn erbrütet. Die Maßnahmen sind Teil des Interreg 4Projekts-AlpÄsch mit Italien, in dem es u.a. um die Sicherung natürlicher Äschenpopulationen geht.
Toni Innauer, Flussbotschafter des WWF, unterstützt die Vorhaben: „Flusstypische Arten wie Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Deutsche Tamariske aber auch die heute eingesetzten Fischarten, gehören alle zum Inn dazu. Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder noch naturnahe Flüsse in ihrer Gesamtheit erleben können.“
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung