Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Fische für den Inn
Toni Innauer, Fischereiverband und WWF setzen 165.000 junge Äschen aus
![Fischbesatz am Inn mit Toni Innauer, WWF und Landesfischereiverband](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/515c342ba73ff.jpg)
Innsbruck, Roppen, am 3. April 2013 – Von ehemals 33 vorkommenden Fischarten am Inn kommen nur noch zwei Arten häufig vor, der Rest ist entweder ausgestorben oder in seinem Fortbestand gefährdet. Nach Ansicht des WWF darf es dort deshalb keine weiteren Verschlechterungen wie Kraftwerksbauten mehr geben. Im Gegenteil: „Wir haben mit dem Land Tirol und dem Umweltminister vereinbart, dass in den nächsten drei Jahren weitere Flussräume am Inn geschaffen werden. Das ist wichtig, damit der Landesfluss noch lebendiger wird und seine umfangreichen Funktionen erfüllen kann", erklärt Christoph Walder vom WWF. „Es ist notwendig, dass in Zukunft nur noch Maßnahmen gesetzt werden, die die Situation am Inn für Natur und Menschen verbessern“, bekräftigt auch WWF-Flussbotschafter Toni Innauer. Gemeinsam mit dem Tiroler Fischereiverband werden heute 165.000 junge Äschen aus heimischer „Produktion“ in den Inn eingebracht.
Die von Fischereiverband und WWF vor einem halben Jahr ins Leben gerufene Aktion für mehr Artenvielfalt am Inn, wird heute entschlossen weitergeführt. Ein Großteil der Jungfische wird im Gemeindegebiet von Roppen ausgesetzt. Dort bietet die Innstrecke noch geeignete Laichplätze, gute Einstände und Fluchtmöglichkeiten im Hochwasserfall. „Das wird den Fortpflanzungserfolg fördern und die Äschenbestände wieder steigen lassen“, hofft Markus Schröcksnadel, Landesobmann des Tiroler Fischereiverbandes.
Die Fischbestände in den heimischen Gewässern wie dem Inn, sind innerhalb der vergangenen Jahrzehnte massiv geschrumpft. Vor allem Wasserkraftwerke und harte Uferverbauungen machen den Fischen, aber auch vielen anderen Arten zu schaffen. Flussrevitalisierungen bilden deshalb die Basis dafür, dass bedrohte Fischarten wie Äschen, Nasen oder Urforellen überleben können.
In das Kooperationsprojekt „der.inn-lebendig und sicher“ von Lebensministerium, Land Tirol und WWF, wurden bisher rund vier Millionen Euro investiert. Maßnahmen im „Oberen Gericht“, aber auch im Mittleren Inn zwischen Telfs und Zirl trugen dazu bei, dass Fische aber auch andere flussbegleitende Tier- und Pflanzenarten wie der Biber, von den verbesserten Lebensräumen profitieren. Um die Bevölkerung bestmöglich zu informieren, werden laufend Schulprojekte, Vorträge und Exkursionen durchgeführt. „Für neue Staumauern wie für das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn der Innsbrucker Kommunalbetriebe, ist am Inn einfach kein Platz mehr“, hält Walder vom WWF fest.
Nach Auskunft von Markus Schröcksnadel, hat sich der im vergangenen Jahr im Bereich Pettnau angesiedelte Fischbestand gut entwickelt: "Wir freuen uns, dass der Naturschutz und der WWF so viel Interesse an der heimischen Fischfauna zeigen. Unsere Bestandsmaßnahmen sind jedenfalls erfolgreich gewesen und wir erwarten uns, dass damit der Grundstock gelegt werden konnte, dass sich die Fische auch langfristig etablieren können.“ Die gute Entwicklung der Äschenbestände zeige, dass die wiedergewonnenen Lebensräume als Laichplätze bestens genutzt werden.
Die heute u.a. in Roppen ausgesetzten Äschen wurden in der Fischzucht des Tiroler Fischereiverbandes in Thaur gezogen und aus dem Laich von Elterntieren aus dem Inn erbrütet. Die Maßnahmen sind Teil des Interreg 4Projekts-AlpÄsch mit Italien, in dem es u.a. um die Sicherung natürlicher Äschenpopulationen geht.
Toni Innauer, Flussbotschafter des WWF, unterstützt die Vorhaben: „Flusstypische Arten wie Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Deutsche Tamariske aber auch die heute eingesetzten Fischarten, gehören alle zum Inn dazu. Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder noch naturnahe Flüsse in ihrer Gesamtheit erleben können.“
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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