EU Kommission fordert Österreich zu mehr Tempo bei Wiederherstellung von Flüssen auf – Megaprojekte in Alpentälern sollen auf Zukunftsfähigkeit überprüft werden.
Neue WWF-Studie: Klimawandel bedroht Pinguine in Antarktis

Wien/Bali, 11. 12. 2007 – Die Pinguine in der Antarktis kommen durch den Klimawandel immer mehr unter Druck. Eine heute auf der Klimakonferenz in Bali präsentierte Studie des WWF zeigt, dass vor allem den Kaiserpinguinen und den Adeliepinguinen das Eis unter den Füßen weg schmilzt. Esels- und Kehlstreifenpinguinen macht hingegen vor allem das schlechtere Nahrungsangebot zu schaffen. Pinguine ernähren sich überwiegend von Krill, der durch den Klimawandel immer seltener wird, und von Fischen, deren Verfügbarkeit durch die Überfischung stark zurückgeht. Schon jetzt erwärmt sich die Antarktis fünfmal schneller als der Weltdurchschnitt. Das südliche Polarmeer hat sich bis in eine Tiefe von 3000 Metern erwärmt und das Packeis ist in den letzten 26 Jahren um bis zu 40 Prozent zurückgegangen. „Durch den Klimawandel verlieren die Pinguine immer mehr an Lebensraum und Nahrung. Wenn die globale Erwärmung nicht gestoppt wird, kommen die Pinguine unter starken Überlebensdruck“, so WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl.
Der Nordwesten der Antarktis erwärmt sich schneller als andere Erdteile. Die Winter werden wärmer, die Winde stärker und das Eis dünner. „Durch diese klimatischen Veränderungen und die industrielle Fischerei wird das Nahrungsangebot für die Pinguine immer kleiner“, so Jahrl. Besonders der große Kaiserpinguin ist stark bedroht. Einige Kolonien sind schon jetzt um die Hälfte reduziert. Durch wärmere Temperaturen müssen die Jungtiere auf dünnerem Eis aufgezogen werden und die stärkeren Winde blasen die Eier und die Jungtiere ins Meer.
Die klimatischen Veränderungen in der Antarktis beinträchtigen auch das Nahrungsangebot. Bei Kolonien von Kehlstreifenpinguinen in der Westantarktis hat die Zahl der Tiere um bis zu zwei Drittel abgenommen. Wegen der schlechten Nahrungsmittelsituation ist es für die Vögel zunehmend schwieriger, ihre Jungen durchzubringen. Die Tiere müssen immer neue Jagdreviere finden. Auch die Kolonien der Adelie-Pinguine sind in den letzten 25 Jahren um bis zu zwei Drittel geschrumpft.
In einigen Regionen der Antarktis stiegen die Temperaturen fünfmal schneller als im weltweiten Durchschnitt. Die Erwärmung des Wassers reicht inzwischen bis in eine Tiefe von 3.000 Meter hinab. In der Westantarktis stieg die Temperatur um bis zu sechs Grad in den letzten 50 Jahren. Auch das Packeis ist hier in den vergangen 26 Jahren um 40 Prozent zurückgegangen. „Die Antarktis ist ein wichtiger Teil der Nahrungskette in den Weltmeeren. Wir müssen den globalen Temperaturanstieg unbedingt unter zwei Grad halten“, so Jahrl appellierend an die entscheidenden Politiker auf der Klimakonferenz in Bali.
Weitere Informationen und Fotos:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer Umweltbericht: WWF fordert Absage des Lobautunnels
Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison
Bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich – illegale Verfolgung als große Gefahr – WWF fordert ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung
Good News: 90 Seeadler-Paare leben bereits in Österreich
Der strenge Schutz und die Schutzmaßnahmen wirkt: Mittlerweile gibt es bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Doch weiterhin ist die illegale Verfolgung eine große Gefahr.
Good News: Luchs Janus im Nationalpark Kalkalpen freigelassen
Luchs Janus auf großer Mission: Im Nationalpark Kalkalpen soll er dazu beitragen, den dortigen Luchsbestand zu stärken.
EU-Wettbewerbs-Kompass: WWF warnt vor gefährlichem Irrweg
Umweltschutzorganisation zu Vorschlägen der Europäischen Kommission – Unter dem Deckmantel Bürokratieabbau soll der European Green Deal ausgehöhlt werden
WWF-Erfolg: 139 junge Polarfüchse im hohen Norden gesichtet
Die Polarfüchse haben sich den hohen Norden zurückerobert! Im Jahr 2024 wurden in Norwegen, Schweden und Finnland insgesamt 139 Jungtiere nachgewiesen. Der WWF unterstützt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort.
Good News: Mehr Schutz für Kaisergranate in Kroatien
Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranate Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen