Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
Neue WWF-Studie: Zwei Drittel von Asiens Rangern in Lebensgefahr

Presseaussendung WWF
Kuala Lumpur/Malaysia, 2. März 2016 – Zwei Drittel aller Ranger Asiens, die für das Überleben von geschützten Tieren in freier Wildbahn arbeiten, waren schon mindestens ein Mal in einer lebensgefährlichen Situation. Das hat eine Umfrage des WWF ergeben, die unter 530 Rangern in elf Staaten Asiens anlässlich des morgen stattfindenden internationalen Tag des Artenschutzes der Vereinten Nationen durchgeführt wurde. Die Ranger beklagen außerdem die mangelnde Unterstützung durch die Regierungen der Länder sowie mangelnde Ausrüstung und ungenügendes Training. “Der Job als Ranger ist sehr gefährlich und Mut allein reicht hier nicht aus. Die Wilderei hat in Asien enorm zugenommen und diese Helden des Naturschutzes brauchen viel bessere Ausrüstungen und Ausbildungen, damit sie ihre Arbeit sicher und erfolgreich durchführen können”, fordert Rohit Singh, WWF-Experte für die Ausbildung von Rangern in den Schutzgebieten Asiens.
Die vorliegende Studie, der eine Umfrage zugrunde liegt, wurde vom WWF und der Rangervereinigung Asiens durchgeführt. Zwei Drittel aller Ranger gaben an, persönlich schon mindestens ein Mal in einer lebensgefährlichen Situation gewesen zu sein. Drei Viertel beklagen, dass ihre Ausrüstung für diesen gefährlichen Job nicht geeignet ist. Die Hälfte aller Befragten kritisierten weiters, dass ihr Training für diese Arbeit nicht ausreichen würde. Auch die Work-Life-Balance beim Ranger-Job ist nicht die beste. Knapp die Hälfte der Befragten sagten aus, ihre Familien weniger als fünf Tage im Monat zu sehen. Ein Drittel meinte, dass die Bezahlung für diese gefährliche Tätigkeit viel zu niedrig ist und zudem die Gehälter unregelmäßig ausbezahlt werden.
Die Ranger kämpfen an vorderster Front für den Schutz der bedrohten Arten. Sie stehen international organisierten kriminellen Organisationen gegenüber, die – bestens ausgerüstet – besonders in den letzten zwei Jahren eine weltweite Wildereikrise ausgelöst haben. Viele dieser Wildererbanden schrecken auch vor Gewalt nicht zurück und sind zudem viel besser bewaffnet und ausgerüstet. Daher reagierte die UN-Generalversammlung letztes Jahr mit einer ersten Resolution gegen die Wildtierkriminalität. Dieses historische Übereinkommen wurde durch Konferenzen in London, Kasane und Brazzaville bekräftigt. “Die Zukunft der wild lebenden Tiere liegt buchstäblich in den Händen der Ranger. Die Regierungen müssen ihre Ranger als professionellen Arm für das nationale Naturerbe betrachten”, so Elisabeth McLellan, die Leiterin der globalen WWF-Initiative gegen Wilderei und den kriminellen Handel mit Wildtieren.
Die neue Studie beschreibt die schwierigen Arbeitsbedingungen und Probleme der Ranger in Asien. Weitere Studien werden gerade in Afrika und Südamerika durchgeführt. Die so erhobenen Daten sollen eine Richtschnur für die Regierungen zur Verbesserung der Naturschutzpolitik in den einzelnen Staaten werden. Am 8. Mai werden die Ergebnisse am Weltranger-Kongress in den USA präsentiert. Die Rangervereinigung Asiens wurde vom WWF gegründet um die Interessen der Ranger besser vertreten zu können und einen internationalen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Fotos auf Anfrage bei Karin Brötzner: karin.broetzner@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!